Die Energiewende muss bewältigt werden, aber wie? Da scheiden sich die Geister. Dass dabei neben Wasser und Sonne künftig auch Wind eine Rolle spielen soll, darüber ist sich die Politik im Land einig. Einen Spagat legte die FPÖ hin. Noch im Wahlkampf winkte Spitzenkandidatin Marlene Svazek ab, als Mitglied der neuen ÖVP-FPÖ-Regierung muss sie hinter deren Programm stehen. Dieses enthält ganz klar ein Bekenntnis zur Windkraft.
Lehmberg und Windsfeld gelten als aussichtsreichste Kandidaten
Als aussichtsreichstes Projekt gilt jenes am Lehmberg in Thalgau (bis zu 14 Windräder). Es soll genauso wie das Windsfeld-Projekt vor dem Tauernportal bei Flachau (zehn bis zwölf Räder) in der laufenden Regierungsperiode umgesetzt werden. "In zwei Jahren haben wir die Umweltverträglichkeitsprüfung für den ersten Windpark", sagt Energie-Landesrat Sepp Schwaiger (ÖVP).
Land Salzburg begutachtet elf Vorrangzonen
Insgesamt hat das Land elf Vorrangzonen festgelegt, das gesamte Potenzial sieht Schwaiger bei 64 Windrädern. Den alpinen Raum auszuklammern, ist für ihn keine Option: "Wir sind nicht in der Situation, es uns aussuchen zu können." In Hintersee bzw. Faistenau werden Windmessungen am Anzenberg sowie am Ebenholzspitz durchgeführt.
Lungauer Bürgermeister haben Bedenkzeit erbeten
Im Pinzgau soll künftig in Saalbach Strom gewonnen werden. Im Tennengau werden Ofenauer Berg und Sulzau geprüft. Die Lungauer Bürgermeister wollen nicht: Sie haben 2019 eine Bedenkzeit ausgerufen. Dass die Bevölkerung umdenkt, zeigt das Beispiel Munderfing. Anfangs dagegen, bejubelten die Innviertler das Aufstellen der jüngsten Windräder. Heute umfasst der Park sechs Windräder.
Der Betreiber leistet pro Windrad Pachtzahlungen an die Gemeinde - Geld, das in Infrastrukturprojekte investiert oder in Form von Energiezuschüssen an die Haushalte ausgegeben wird.
Mit EEG partizipieren auch die Bürgerinnen und Bürger
Im Kommen sind erneuerbare Energiegemeinschaften, an denen die Bevölkerung partizipiert - etwa in Form eines vergünstigen Stromtarifs. So entsteht Wertschöpfung in der Region für die Region. Der Spieß dreht sich um: Dann muss sich nämlich der Bürgermeister rechtfertigen, warum sich in seiner Gemeinde noch kein Windrad dreht.