Im Bundesland Salzburg nahmen 64,8 Prozent der Wähler an den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen teil. 2009 waren es noch 72,1 Prozent. In der Landeshauptstadt sank die Wahlbeteiligung von 57,05 Prozent im Jahr 2009 auf 49,67 Prozent. 2004 waren noch 64,8 Prozent an die Urnen gegangen. Die Landeshauptstädter waren schon bei der Bundespräsidentenwahl 2010 und der Heeres-Volksbefragung mehrheitlich wahlfaul.
In keiner anderen Gemeinde Salzburgs verzichtete am Sonntag mehr als die Hälfte der Berechtigten auf ihr Wahlrecht. Allerdings zeigten einige größere Gemeinden und Städte eine niedrige Beteiligung. Die zweitniedrigste wies Hallein aus, mit 55,50 Prozent allerdings schon klar über der 50er-Marke, dann kommen Elsbethen (59,80), Altenmarkt (59,80), Saalfelden (60,60) und Zell am See (62,90).
Am anderen Ende stehen nur kleine Gemeinden mit meist unter 500 Wahlberechtigten: Die fleißigsten Wähler hatte die Kleingemeinde Muhr (Bez. Lungau) mit 93,20 Prozent, gefolgt von Göriach (92,80), Forstau (92,70), Hintersee (90,00) und St. Margarethen im Lungau (89,70). Unter den Bezirken schnitt Tamsweg mit 78,73 Prozent am besten ab. Negativ-Rekord in ganz Österreich Mit den 49,67 Prozent und auch dem Rückgang um 7,38 Prozentpunkte setzten die Salzburger auch den Negativ-Rekord unter allen Landeshauptstädten. In keiner anderen interessierten sich bei der letzten Gemeinderatswahl weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten für ihre künftige Vertretung. Wobei Innsbruck mit 52,33 Prozent (im Jahr 2012) nur relativ knapp über die Hälfte kam, St. Pölten mit 58,01 Prozent (2011) und Bregenz mit 59,35 Prozent (2010) aber schon recht deutlich. Als Musterwähler taten sich einmal mehr die Burgenländer hervor, 72,71 Prozent (2012) sind die beste Landeshauptstadt-Beteiligung bei den jeweils letzten Kommunalwahlen.
Einmal mehr bestätigte sich in Salzburg gestern, dass in kleinen Gemeinden - wohl auch wegen der stärkeren sozialen "Kontrolle" - das Wahlrecht fleißiger ausgeübt wird. Denn landesweit war die Beteiligung wesentlich höher als in der Hauptstadt, nämlich 64,81 Prozent. Das ist sogar etwas mehr als bei den letzten Gemeinderatswahlen in Vorarlberg (62,63 Prozent 2010). Spitzenreiter ist auch hier das Burgenland mit 82,49 Prozent. Nur schwer zum Wählen zu motivieren Dass sie recht ungern wählen, zeigten die Salzburger schon bei der Bundespräsidentenwahl 2010: Nur 42,53 Prozent der Wahlberechtigten der Landeshauptstadt interessierten sich 2010 dafür (wobei es in Innsbruck und Bregenz noch weniger waren), bei einem Österreich-Schnitt von 53,57 Prozent. Zur Bundesheer-Volksbefragung im Vorjahr gingen fast gleich wenige (42,86 Prozent) Landeshauptstädter, österreichweit kam die Beteiligung auf 52,44 Prozent. Die Nationalratswahl im September 2013 interessierte zwar mehr als die Hälfte (57,17 Prozent) der Salzburger, aber auch das waren weit weniger als die 74,91 Prozent bundesweit. Vergleichsweise am entscheidungsfreudigsten waren die Landeshauptstädter bei der Landtagswahl im Vorjahr: 63,19 Prozent gaben damals ihre Stimme ab, landesweit waren es 70,96 Prozent.
Wahlbeteiligungen unter 50 Prozent sind in Österreich (noch) sehr selten. Bei der Nationalratswahl 2013 übten in nur sechs der fast 2.400 Gemeinden weniger als die Hälfte ihr Wahlrecht aus - darunter der 1. Bezirk Wiens, Innere Stadt. Die niedrigste Beteiligung der NR-Wahl gab es in der Kleingemeinde Unterperfuss im Bezirk Innsbruck-Land mit 44,4 Prozent.