Selbst wenn die größten Hollywood-Blockbuster laufen, sind die Sitzreihen im Halleiner Stadtkino oft nur spärlich gefüllt. Am Donnerstagabend war das anders: Kaum ein Platz blieb frei, denn: Bürgermeister Maximilian Klappacher (ÖVP), Vizebürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ), Peter Mitterlechner (FPÖ), Kimbie Humer-Vogl (Grüne) und Anita Eisenmann (Neos) stellten sich im Vorfeld der Kommunalwahlen am 10. März den Fragen der "Salzburger Nachrichten" und des Publikums. Die SN-Wahltour machte Station in der zweitgrößten Stadt des Bundeslandes.
Die SN haben den Abend über ihren Instagram-Kanal mitverfolgt - hier zum Nachsehen:

Unterschiedliche Vorstellungen zum Wohnen
So unterschiedlich die Positionen der Parteien oft erscheinen, alle Kandidaten waren sich zumindest in einem Punkt einig: Die Stadt Hallein braucht dringend neue und leistbare Wohnungen. Bürgermeister Klappacher (ÖVP) betonte, dass die Gemeinde bereits jetzt jährlich knapp 100 neue Wohnungen durch Genossenschaften bauen lässt. Neuer, geförderter Wohnraum würde etwa derzeit auf den Reisingergründen entstehen. "Die Stadt muss selbst bauen. Wir müssen Grundstücke kaufen, umwidmen und den Halleinern zurückgeben", sagte Vizebürgermeister Stangassinger (SPÖ). FPÖ-Bürgermeisterkandidat Mitterlechner schwebt gar ein stadteigenes Immobilien-Entwicklungsbüro vor. Humer-Vogl (Grüne) sprach sich dafür aus, auf eine "sinnvolle Nachverdichtung" zu achten. Wohnungen sollten künftig über Supermärkten und Parkplätzen errichtet werden. Neos-Kandidatin Eisenmann vermietet selbst Wohnungen: "Wir passen uns den gängigen Mietpreisen nicht an." Dies müsse auch für die Gemeinde gelten.

Verkehr in Hallein: Autos raus aus der Altstadt?
Ein weiteres elemantares Thema des Abends: Was tun gegen die Verkehrsproblematik? Die ÖVP wünscht sich ein neues Mobilitätskonzept für die Stadt. Die Stärkung des öffentlichen Verkehrs müsse dabei das zentrale Element sein. Die einzelnen Stadtteile will Bürgermeister Klappacher mit einem Cityshuttle verbinden. "In Rif und Rehhof gibt es das bereits", sagt Klappacher. Weitere Stadtteile sollen folgen. Einer Sperre der Altstadt kann er nichts abgewinnen. "Das funktioniert nicht." SPÖ-Kandidat Stangassinger forderte mehr Mut: "Wir müssen die Menschen in die Stadt bringen und nicht die Autos." FPÖ-Spitzenkandidat Mitterlechner stören die Autos in der Innenstadt nicht: "Es braucht keine Sperren, sondern für alle Stadtteile ein neues Verkehrskonzept." Auch für Anita Eisenmann (Neos) gilt: "Ältere und behinderte Menschen müssen immer in die Stadt fahren können." Grünen-Kandidatin Humer-Vogl will die Halleiner zum Umstieg auf das Fahrrad begeistern. Ein Ausbau der Öffis könnte für viele Bewohner das Auto überhaupt überflüssig machen. Und: "E-Autos zum Ausleihen an der Pernerinsel wären eine gute Sache."
