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SN-Wahltour in Salzburg: Die acht Bürgermeisterkandidaten im Porträt

Die Ausgangslage für die Bürgermeisterwahl in Salzburg ist spannend. Hält die rot-grüne Mehrheit? Sechs Männer und zwei Frauen kandidieren für das höchste Amt in der Stadtpolitik. Am Mittwoch, 27. Februar, stellen sich die Spitzenkandidaten der Parteien im SN-Saal der Diskussion. Anmeldungen sind nicht mehr möglich. Die SN übertragen die Veranstaltung live auf www.sn.at und berichten auf allen Kanälen.

Bürgermeister Harald Preuner.
Bürgermeister Harald Preuner.

Die acht Kandidaten im Kurzporträt:

Harald Preuner: Fahrschulinhaber geht mit Amtsbonus in die Wahl

Der ehemalige Fahrschulbesitzer ist seit 1999 in der Stadtpolitik. Nachdem der 59-Jährige 13 Jahre lang Vizebürgermeister war, nutzte er nach Heinz Schadens Rücktritt 2017 die Gunst der Stunde und holte sich knapp den Sieg. Nun geht Preuner als Stadtchef mit einem Amtsbonus in die Wahl. Inhaltlich fordert er eine Stadtwache. Mit dem (ÖVP-regierten) Land ist er auf einer Linie, was auch daran liegt, dass er ein Jugendfreund des Landeshauptmannes ist.

Bernhard Auinger: Vize will im zweiten Anlauf ins Bürgermeisteramt

Heinz Schadens politischer Ziehsohn wechselte als Betriebsratsvorsitzender der Porsche Holding in die Politik. Seit 2005 ist er im Gemeinderat, wurde 2013 SPÖ-Klubchef und 2017 Vizebürgermeister. Der gelernte Maschinen- und Werkzeugbauer war Harald Preuner bei der Bürgermeister-Direktwahl um 294 Stimmen knapp unterlegen. Der passionierte Reiter und Sportler hat ein Schulsanierungspaket vorgelegt und will die Kulturagenden - als Bürgermeister - weiter betreuen.

Martina Berthold: Padutschs Nachfolgerin will für Überraschung sorgen

Die ehemalige grüne Integrationslandesrätin hat Johann Padutsch nach drei Jahrzehnten an der Spitze der Bürgerliste beerbt und tritt erstmals in der Landeshauptstadt zur Wahl an. Bertholds Ziele sind hochgesteckt: Die
48-Jährige will in die Stichwahl und dort den Amtsinhaber herausfordern. Die Grüne setzt inhaltlich voll auf die Themen Verkehr und Wohnen und hat sich dafür Unterstützung vom grünen Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi geholt.

Lukas Rößlhuber: Mission für den Jungspund: Stadtratssessel verteidigen

Er ist der mit Abstand jüngste Spitzenkandidat in der Landeshauptstadt. Der 25-Jährige ist seit 2014 im Gemeinderat. Im Vorjahr spülte es ihn überraschend als Baustadtrat auf die Regierungsbank, nachdem Barbara Unterkofler die Partei wechselte. Dabei hat Rößlhuber sein Jusstudium eben erst im Sommer 2018 abgeschlossen und hatte bereits einen Vertrag an der Universität fixiert. Der Jurist geht selbstbewusst in die Wahl und will den Stadtratssessel für die Pinken verteidigen.

Andreas Reindl: Über Umwege zur Partei, über Nacht zum Klubchef

Der gebürtige Pinzgauer absolvierte eine Kochlehre, ehe er 1998 FPÖ-Bezirksgeschäftsführer in der Stadt Salzburg wurde. Kurzzeitig sattelte er aber wieder auf den Job des Fernfahrers um. 2004 wurde er Organisationsreferent der FPÖ-Landespartei, wo er immer noch tätig ist. An die Spitze der Stadtpartei kam der 50-Jährige über einen "Putsch". Er stürzte mit der Gemeinderatsfraktion Andreas Schöppl und löste ihn damit 2015 überraschend als freiheitlicher Klubchef im Gemeinderat ab.

Hadwig Soyoye-Rothschädl: Linke Aktivistin kehrte der SPÖ den Rücken

Die Landschaftsarchitektin war bis 2009 SPÖ-Mitglied in Salzburg. Dann folgte der Austritt aufgrund "politischen Stillstands und nicht vorhandener Visionen". Die 56-Jährige ist Universitätslektorin für Raumplanung, engagierte sich als Aktivistin auch gegen TTIP. Mit den Linken versucht sie erneut den Einzug in den Gemeinderat. Sie wäre nicht die Erste in der Familie. Großvater Franz Rothschädl saß von 1953 bis 1964 für die FPÖ im Rathaus. Ihre Schwester hat die KPÖ in Salzburg mitaufgebaut.

Kay-Michael Dankl: Vom grünen Studenten zum Museumsführer

Der 30-Jährige startete seine politische Karriere an der Universität in der Hochschülerschaft. Von 2015 bis 2017 war er Bundessprecher der Jungen Grünen, danach Obmann der grünen Parteiakademie in Salzburg. Mit dem Rauswurf der Jungen Grünen durch Eva Glawischnig wechselte er 2017 zur KPÖ Plus, ist aber kein Mitglied der Kommunistischen Partei. Dankl absolvierte sein Geschichtsstudium, arbeitet jetzt als Museumsführer und studiert berufsbegleitend Jus.

Christoph Ferch: Einzelkämpfer will eine Prise Salz hinzufügen

Als Einzelkämpfer ist der Kulturmanager seit fünf Jahren mit den "Bürgern für Salzburg" im Gemeinderat vertreten. Ferch wurde als Anrainer des Franz-Rehrl-Platzes bekannt. Er leistet nach wie vor Widerstand gegen eine Bebauung des Platzes. Der Vater von vier erwachsenen Kindern ist heute Obmann des Kulturvereins Neustein. Den Themen Altstadtschutz und Welterbe ist er treu geblieben. Ferch will diesmal mit seiner Liste Salz mit mehr als nur einem Mandat vertreten sein.

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