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25 Millionen für Krobatinkaserne

Der Heeresstandort St. Johann ist wirtschaftlich und personell auf Expansionskurs. Das war in der jüngeren Vergangenheit nicht immer so.

Oberst Johannes Nussbaumer (l.) mit dem „Steuermann“ dieser modernen Radarstation, die für Ausbildungszwecke von Soldaten dieser Tage in St. Johann im Einsatz stand. 
Oberst Johannes Nussbaumer (l.) mit dem „Steuermann“ dieser modernen Radarstation, die für Ausbildungszwecke von Soldaten dieser Tage in St. Johann im Einsatz stand. 

Die Aufgaben für die Mitarbeiter in der Krobatinkaserne werden im Bereich der elektronischen Kampfführung und des Cyber-Schulungszentrums immer größer. Die Folgen daraus: Bis 2020 soll der Personalstand von derzeit rund 220 auf knapp 300 Berufssoldaten aufgestockt werden. In den kommenden Jahren ist geplant in benötigte Technik, zeitgemäße Schulungsräume und Unterkünfte, Sanierung der Sportanlagen und Verbesserung der Infrastruktur rund 25 Millionen Euro zu investieren. Die Zahl von 400 Grundwehrdienern bleibt. Ihre Wohnbedingungen sollen durch Neubauten deutlich besser werden. Sie sollen aber verstärkt aus dem Land Salzburg kommen (derzeit ein Drittel aus Vorarlberg) und Interesse an moderner Kommunikationstechnik haben. Bei der Musterung besteht die Möglichkeit für einen Kompetenztest in Sachen IT.

Der Arbeitsplatz Bundesheer wird in St. Johann attraktiverer, nicht zuletzt durch gesetzliche Veränderungen, die Verteidigungsminister Doskozil (SPÖ) auf den Weg gebracht hat. Kasernen-Chef Oberst Johannes ist voll des Lobes für den Burgenländer.

Der Kommandant erwartet, dass ein zukünftiger FPÖ- oder ÖVP-Minister den eingeschlagenen Weg fortsetzt. Nussbaumer: "Innere Sicherheit steht bei der Bevölkerung aktuell wieder hoch im Kurs. Es geht um den Schutz kritischer Infrastruktur, Terrorbekämpfung, Cyber Defence und die Migrationskrise. Zudem sind 1100 österreichische Soldaten im Auslandseinsatz, wachsen die Anforderungen in der internationalen Zusammenarbeit - Thema EU-Heer. Enge Kooperationen, wie wir sie auf unserem Gebiet mit dem deutschen Militär intensiv betreiben, weisen den Weg."

Doppelt so viele Bewerber für militärische Berufskarriere

Die Führungsunterstützungskompanien in St. Johann, drei gibt es hier davon, leisten ihren Beitrag zu den EU-Battlegroups. Die entsprechende "Waffengattung" wird wohl bald von Führungsunterstützung- auf IT-Bataillon umbenannt werden müssen. In St. Johann ist ferner eine Stabskompanie, eine in Österreich einzigartige Kompanie für elektronische Kampfführung und ein Cyber-Schulungszentrum für Westösterreich stationiert.

Das Interesse, Berufssoldat zu werden, hat sich verdoppelt. Alleine in St. Johann sind 19 Kaderanwärter in Ausbildung. Da eine "Pensionierungswelle" ins Haus steht, ist diese Entwicklung auch vonnöten. Heuer wurden 16 neue Arbeitsplätze im Bereich elektronische Kampfführung durch das Bundesministerium verfügt. Man pflegt engen Kontakt zum Arbeitsmarktservice, zu Schulen und freut sich, dass zur Mechatronik-HTL nun auch eine IT-HTL in St. Johann angesiedelt wird. Nussbaumer: "Auf dem Gebiet brauchen wir in naher Zukunft viele Leute."

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