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Die Nebensaison geht in Pension

Salzburg ist ganz klar auf dem Weg zur Ganzjahresdestination, das zeigen die jüngsten Tourismuszahlen. Denn sogar einst "schwache" Monate sind mittlerweile stark nachgefragt.

Dass gerade in der Nebensaison noch viele Zimmer frei sind, wird in Salzburg immer seltener, wie die Analyse der aktuellen Nächtigungszahlen zeigt.
Dass gerade in der Nebensaison noch viele Zimmer frei sind, wird in Salzburg immer seltener, wie die Analyse der aktuellen Nächtigungszahlen zeigt.
 Salzburgs Tourismusverantwortliche auf einen Blick: Manfred Pammer (WKS-Direktor), Ernst Pühringer (Fachgruppenobmann Gastronomie), WKS-Präsident Manfred Rosenstatter, Inez Reichl-de Hoogh (Fachgruppenobfrau Freizeitbetriebe), LH Wilfried Haslauer, Albert Ebner (Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft), Petra Nocker-Schwarzenbacher (Bundesspartenobfrau) und Georg Imlauer (Fachgruppenobmann Hotellerie).
Salzburgs Tourismusverantwortliche auf einen Blick: Manfred Pammer (WKS-Direktor), Ernst Pühringer (Fachgruppenobmann Gastronomie), WKS-Präsident Manfred Rosenstatter, Inez Reichl-de Hoogh (Fachgruppenobfrau Freizeitbetriebe), LH Wilfried Haslauer, Albert Ebner (Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft), Petra Nocker-Schwarzenbacher (Bundesspartenobfrau) und Georg Imlauer (Fachgruppenobmann Hotellerie).

Salzburg kratzt an der 30-Millionen-Marke. 29,8 Millionen Übernachtungen wurden in der Saison 2018/19 gezählt. Landeshauptmann und Tourismusreferent Wilfried Haslauer (ÖVP) sagt über die anhaltende positive Entwicklung: "Wir sprechen inzwischen weniger von einer Sommer- oder Wintersaison, unser Land ist bei Gästen aus fern und nah auch zu den bisher schwächeren Zeiten immer beliebter. Und es geht auch nicht mehr um die Jagd nach Nächtigungen, sondern um Wertschöpfung."

Es gab viel zu bereden am Tag der Tourismuswirtschaft in Salzburg, auch, dass sich die Zeiten ändern. Mittlerweile hat der Sommer mit 51 Prozent der Ankünfte des Tourismusjahres bereits die Nase vorn, bei den Nächtigungen sind es bereits 46 Prozent. Die Steigerung betrifft dabei weniger die traditionellen "Hauptsaison"-Monate Jänner, Februar, Juli und August. Vielmehr waren es insbesondere die Monate der Nebensaisonen, der November und Dezember 2018 sowie Juni und Oktober 2019, die zum Topergebnis des Tourismusjahres beigetragen haben.

Anhaltender Trend: Das Buchungsverhalten wird immer kurzfristiger

Landeshauptmann Wilfried Haslauer stellt aber auch eines klar: "Dass es über das ganze Jahr attraktiv ist, bei uns zu urlauben, verdanken wir allen Tourismuskräften - vom Kellnerlehrling bis zum Unternehmer, vom Straßenarbeiter bis zur Fremdenverkehrsbüro-Mitarbeiterin und nicht zuletzt den Freiwilligen der Hilfsorganisationen, die auf Skipisten und an den Badeseen für Sicherheit sorgen."

Einen Bericht aus der Praxis lieferte Roland Kindl vom Hotel Kristall in Obertauern. Seine Erfahrung: "Das Buchungsverhalten wird immer kurzfristiger, es braucht Fingerspitzengefühl, um keine Lücken bei der Belegung entstehen zu lassen. Komplett gewandelt hat sich das Stornoverhalten, vor allem beim Städtetourismus, dem klaren Tourismus-Zugpferd", sagt Kindl. Und: "Schnäppchenjäger verursachen mehr Aufwand bei der Kommunikation."

Nocker-Schwarzenbacher: "Erfolgsbranche braucht Arbeitskräfte"

Neben der zunehmenden Digitalisierung bleibt für Bundesspartenobfrau Petra Nocker-Schwarzenbacher die Frage der Arbeitskräfte die wichtigste Herausforderung. Dringend benötigt würden nicht nur spezialisierte Fachkräfte, sondern Mitarbeiter in allen Bereichen, sagt sie. "Tourismus und Freizeitwirtschaft boomen allerorten und bieten ausländischen Kräften immer mehr Jobs in der Heimat, was natürlich die Personalsuche nicht leichter macht." Ihr Fazit fällt trotzdem gut aus: "Wir sind eine Erfolgsbranche und in Österreich die einzige, die auch während der Krise vor rund zwölf Jahren positive Zahlen vermelden konnte", resümiert Nocker-Schwarzenbacher, die den Brückenwirt in St. Johann im Pongau als Familienbetrieb führt.

Salzburg punktet im internationalen Vergleich mit Sicherheit und Sauberkeit

Als Urlaubsziel muss sich Salzburg auch im neuen Jahrzehnt gegen internationale Konkurrenz durchsetzen, aber man hat gute Trümpfe in der Hand. Geschätzt werden Sicherheit und eine intakte Umwelt. "Für viele ist es nicht selbstverständlich, Wasser aus der Leitung trinken zu können. Regionale Produkte beim Frühstücksbuffet kommen sehr gut an - die Werbebotschaft war hier sicher erfolgreich", unterstreicht Haslauer.

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