Das Jahr 2002 hatte es in sich. Österreich schaffte den Schilling ab und führte den Euro als Zahlungsmittel ein. Und im Süden Salzburgs gab es eine Art Wiedervereinigung. Zell am See, Kaprun und Saalbach-Hinterglemm einigten sich auf eine gemeinsame Ski-Saisonkarte. Jahrelang hatten die Glemmtaler mit Zell am See und Kaprun in der "Europa Sportregion" kooperiert. 1966 wurde sie von Zell am See und Kaprun gegründet. 1971 stieg Saalbach-Hinterglemm als Partner ein - am 31. 10. 1980 aber wieder aus. 2002 kam es zur Kehrtwende. Durch Einführung der Ski Alpin Card.
2002 konnten mit ihr 330 Pistenkilometer befahren werden. Heute sind es 408. Die Transport-Kapazität der Liftanlagen (2002: 113; 2017: 119) stieg von 161.625 Personen auf 227.464 Personen pro Stunde. Die Pisten auf dem Kitzsteinhorn sind heute zu 100 Prozent mechanisch beschneibar (2002: 40 Prozent). Bei den Pisten in Zell, Kaprun - und den mittlerweile auch zum Verbund und zur Skiregion gehörenden Orten Leogang und Fieberbrunn, liegt der Grad über 90 Prozent.
In der abgelaufenen Wintersaison verkauften die drei Pinzgauer Top-Regionen 25 Prozent mehr Ski-Alpin-Karten (plus 5900). Ab Sommer 2018 soll die Karte ganzjährig gültig sein. Gegen Aufpreis. Wie hoch der sein wird, wollen die Sprecher der Liftgesellschaften noch nicht verraten. Man reagiere damit auf den Trend, dass das "Bergerlebnis" mit all seinen Facetten immer mehr Zuspruch finde. Eben auch im Sommer.
Zugleich wachsen die einst zerstrittenen Skiriesen auch räumlich zusammen. Zell am See hat bereits eine erste Liftsektion in Richtung Glemmtal realisiert ("zellamseeXpress"). 2019 soll eine Seilbahn nach Viehhofen entstehen, 2020 die Liftverbindung von Viehhofen nach Saalbach. Hannes Dschulnigg, Geschäftsführer der Saalbacher Bergbahnen: "Wir setzen mit Bedacht einen Schritt nach dem anderen."
So entstehe der größte zusammenhängende Skiraum Österreichs. Parallel verbinde Kaprun den Ort über den Maiskogel mit dem Gletscher auf dem "Kitz".
140,4 Mill. Euro Umsatz erwirtschafteten die Liftgesellschaften der drei Pinzgauer Regionen im Vorjahr. Sie beschäftigen 1200 Mitarbeiter und investieren aktuell 71,8 Mill. Euro in Lifte und Schneesicherheit. Eine ganz wesentliche Maßnahme ist die neue Areitbahn ("areitXpress"). Sie bringt die Gäste von Schüttdorf in sieben Minuten auf den Berg.
Preislich bemühe man sich mit dem Ticket "Power of Zehn" speziell um die Jugend. Das Angebot bestehe an Samstagen für alle bis zum 19. Lebensjahr. Der Skitag koste dann zehn Euro. 42.000 dieser Tickets wurden im Vorjahr verkauft. Beim Start 2010 waren es 14.000. "Die Ski Alpin Card kostet im Vorverkauf 546 Euro für Erwachsene, 408 Euro für Jugendliche und 265 Euro für Kinder", sagt Erich Egger, Vorstand der Schmittenhöhebahnen AG.