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Etwas über ChatGPT lernen, während das Kind betreut ist

Viele Eltern haben Schwierigkeiten, eine Betreuung für ihr Kind zu finden. Ein Pilotprojekt bietet nun Schreibtische und Weiterbildung - während die Kleinen ihr eigenes Spielzeug basteln.

Der Vorstand des Vereins MAK - Multikultur als Kompetenz: Amena Alukić, Umihana Perviz, Džana Schütter und Nela Pećić .
Der Vorstand des Vereins MAK - Multikultur als Kompetenz: Amena Alukić, Umihana Perviz, Džana Schütter und Nela Pećić .

Es ist ein großer Raum, der durch eine Trennwand abgeteilt ist: Im Quartier Riedenburg in der Stadt Salzburg bilden sich auf der einen Seite Erwachsene weiter, während auf der anderen ihre Kinder spielen. Es sei wichtig, dass alles im selben Raum ist, beschreibt Nela Pećić. "Die ganz Kleinen lassen ihre Eltern kaum aus den Augen. Wenn sie schüchtern sind, können sie jederzeit zu Mama oder Papa laufen." Die 37-jährige Salzburgerin hat gemeinsam mit Amena Alukić, Umihana Perviz und Džana Schütter das Projekt "Kinderbetreuung, Mentoring und Arbeiten in einem Raum" ins Leben gerufen. Gefördert wird das Projekt von der Stadt Salzburg: Die vier Organisatorinnen haben sich bei der Ausschreibung "Out of the Box" beworben und wurden von der Jury ausgewählt.

An sechs Terminen können Eltern entweder kostenlos an einem Schreibtisch arbeiten oder sich weiterbilden. Es gibt etwa einen Workshop, wie man mit Mental Load zurechtkommen kann: "Der Begriff bezeichnet einen Zustand, bei dem einem die vielen Aufgaben im Kopf unstrukturiert herumschwirren. Das ist eine große Belastung", sagt Pećić. Mentorinnen und Mentoren geben zudem an weiteren Terminen Tipps zu Resilienz und Stressmanagement, Networking oder zu digitalem Detox - also dem Verzicht auf Tablets und Handys - und informieren zur Lehre sowie zu ChatGPT. Gerade die künstliche Intelligenz, die ChatGPT ausmacht, könne bei der Alltagsorganisation helfen, sagt Pećić: "Man kann den Chatbot etwa fragen, welche Events es für Kinder in der Umgebung gibt, aber auch, welche Geschenke sich für den Kindergeburtstag eignen."

Eine Alternative zu Smartphone und Tablet

Während der Workshops für die Eltern erleben auch die Kleinen etwas: Sie gestalten mit der Salzburger Künstlerin Kryzle Dina oder tauchen in die Bücher der Autorin Franziska Höllbacher ein. Einen eigenen Termin gibt es auch zum Thema "Spielen statt Surfen": "Nachdem die Betreuungsplätze knapp sind, arbeiten viele Eltern zu Hause und passen gleichzeitig auf ihre Kinder auf. Manche greifen da zur Technik, sie geben den Kindern Handy oder Tablet." Beim Workshop würden die Kleinen lernen, wie man mit Alltagsgegenständen spiele, und die Eltern, dass es auch Alternativen gebe, sagt Pećić.

Die Termine sind auf der Website der Organisatorinnen zu finden, dort kann man sich auch anmelden. Die Workshops und die Betreuung sind kostenlos. Eine Altersbegrenzung für die Kinder gibt es nicht. Je nach Anmeldungen reagieren die Pädagoginnen und Pädagogen auf die Anforderungen, wie Pećić sagt. Pro Workshop gibt es allerdings nur 15 Plätze für Erwachsene und Kinder, damit eine qualitätsvolle Betreuung möglich ist.

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