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In Salzburg steigt die Altersarbeitslosigkeit bei Frauen

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit bei Frauen über 50 um 6 Prozent. "Frauen profitieren deutlich weniger von der positiven Konjunktur als Männer", sagt AMS-Chefin Jacqueline Beyer.

Symbolbild
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Das AMS vermeldet in seiner Februarbilanz Positives: Ende Februar waren in Salzburg 14.231 Personen arbeitslos vorgemerkt - um 642 weniger als vor einem Jahr. Das ist ein Minus von 4,3 Prozent. Einzieger Wehrmutstropfen ist der Anstieg bei der Altersarbeitslosigkeit. Hier war ein leichtes Plus im Ausmaß von 0,8 Prozent auf 4.502 Personen zu verzeichnen. Der Zuwachs geht ausschließlich auf die gestiegene Zahl weiblicher Arbeitsloser ab 50 Jahre zurück. Ihre Zahl ist um 6 Prozent oder 83 Personen auf 1.474 gestiegen, während bei Männern der Rückgang mit einem Minus von 1,5 Prozent bzw. 47 Personen auf 3.028 weiterhin angehalten hat.

Frauen profitieren auch weniger bei Gesamtarbeitslosigkeit

Auch bei der Gesamtarbeitslosigkeit können Frauen mit einem Minus von 2,6 Prozent (auf 4.840 Personen) weniger von den Rückgängen profitieren als Männer mit einem Minus von 5,2 Prozent (auf 9.391 Personen). Dieses "Schwächeln" beim Rückbau der Frauenarbeitslosigkeit führt man beim AMS Salzburg vor allem auf den aktuellen Zuwachs arbeitsloser Frauen im Handel (+4,4%) zurück. Hier erklärt sich auch der Zuwachs älterer weiblicher Arbeitsloser, denn die Betroffenen sind durchwegs älter als 45. Ebenfalls von steigender Frauenarbeitslosigkeit betroffen ist das Sozialwesen.

Demgegenüber steht der Bereich der Produktion sowie das Gesundheitswesen, wo die Frauenarbeitslosigkeit überproportional sinkt.

AMS: "Langer Weg zur Gleichberechtigung der Geschlechter"

"Frauen profitieren deutlich weniger von der positiven Konjunktur als Männer, dieses Bild vermittelte auch schon das ganze Jahr 2018," resümiert Jacqueline Beyer, Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Salzburg: "Kurz vor dem Weltfrauentag zeigt sich, dass es noch ein langer Weg zur Gleichberechtigung der Geschlechter ist." Dazu kämen noch die tradierten Rollenbilder bei der Berufswahl, sagt Beyer: "Während sich die Berufswahl bei jungen Frauen hauptsächlich auf drei bis fünf Lehrberufsbereiche beschränkt, sind es bei jungen Männern an die fünfundzwanzig. Die Folge ist, dass Frauen teilzeitbereinigt im Schnitt um 473 Euro weniger verdienen als Männer." Aus den jüngsten Arbeitsmarktdaten aber zeige sich, dass die Frauenarbeitslosigkeit vor allem im handwerklich-technischen Bereich sinkt: "Dem AMS ist es ein Anliegen, dass Frauen das breite Spektrum der Möglichkeiten nutzen und auch in technischen Bereichen Fuß fassen. Das Programm ,Frauen in Handwerk und Technik' unterstützt sie beim Lehrabschluss in technischen Berufen und damit beim Einstieg in eine männerdominierte Berufswelt." Mit Erfolg: 2018 konnten 107 Frauen mit diesem Programm den Weg in einen technischen Beruf finden, stellt die AMS-Chefin fest.

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