Als sich Julia Hupf vor eineinhalb Jahren ihre beiden Katzen Hope und Chili zulegte, hätte sie nicht gedacht, dass es so schwierig werden würde, stylisches und nachhaltiges Katzenzubehör für ihre neuen Mitbewohner zu finden. Anfangs ging sie noch Kompromisse ein und kaufte Katzenkörbchen und eine Katzentoilette, die ihr zwar nicht gefielen, aber dennoch ihren Zweck erfüllten. Stets gestört habe sie aber zum einen, dass die Produkte nicht zur restlichen Einrichtung passen wollten, zum anderen aber auch, dass es sich um Massenware aus Fernost handelte.
Vor knapp einem Jahr fasste die 25-Jährige mit Bachelor-Abschluss in BWL dann den Entschluss, sich eben selbst um nachhaltige und stylische Katzenzubehörprodukte zu kümmern - und machte sich mit einem Onlineshop selbstständig. Unter "The Catery" vertreibt die Straßwalchnerin seither unter anderem Katzenbetten, die sie und ihre Mutter eigenhändig gehäkelt haben. Dafür verwenden die beiden Frauen ausschließlich ungefärbte, ohne Pestizide produzierte Schafwolle aus Tiroler Produktion. Im Sortiment führt sie zudem aus Biobaumwollstoff genähte und mit Schafwolle und europäischer Katzenminze gefütterte Kissen, die eine euphorisierende Wirkung auf die Stubentiger haben. Und: Die mit einer geschirrspülertauglichen Glasur versehenen Fressnäpfe für die Katzen sind aus Ton und kommen von einer kreativen Handwerkerin aus Oberösterreich.
Jetzt ist Julia Hupf - die hauptberuflich im Marketing für einen Zulieferbetrieb der Luftfahrtindustrie arbeitet - noch einen Schritt weiter gegangen und hat sich einem in Sachen Design und Funktion bisher wenig beachteten Thema gewidmet: dem Katzenklo. "Das größte Dilemma bei Produkten, die ich bisher kannte, war ja - neben dem Geruch - das Vertragen der Katzenstreu durch die ganze Wohnung", sagt die Katzenfreundin. Kein Wunder, hafte doch die Katzenstreu an den Pfoten der Tiere und gelange so überall dorthin, wo man sie nicht haben möchte. "Egal, wen man fragt, die Katzentoilette ist in jedem Katzenhaushalt ein Schwachpunkt, etwas, das man am liebsten irgendwo verstecken würde", sagt Julia Hupf.
Die Katzentoilette, die sich Julia Hupf vorstellte, sollte hingegen eine saubere Angelegenheit sein - und sich optisch von den üblichen Wannen abheben. "So wie bei meinen anderen Katzenzubehör-Produkten wollte ich auch bei der Toilette etwas, das zum Zuhause passt, etwas, das man sich gerne auch ins Wohnzimmer stellt, etwas, das schlicht und modern ist", erklärt die 25-Jährige.
In Valentin Motsch aus Dorfbeuern fand die Jungunternehmerin den passenden Projektpartner: Der 31-jährige und besonders kreative Tischler hat in seiner "Werk24interiordesign"-Werkstatt jetzt den Prototyp der The-Catery-Katzentoilette hergestellt.
Das stille Örtchen für die anspruchsvolle Katze ist ein handgefertigtes Designerstück und hat seinen Preis: 1200 Euro muss man für die mit Latten aus gebürstetem Eichenholz verkleidete Hop-in-Toilette hinlegen. Aber natürlich werden etwa bei der Holzart auch individuelle Wünsche erfüllt.
Der Zustieg zur Toilette erfolgt über eine Öffnung in der Deckplatte des Katzenklos. Das Um und Auf ist aber das Interieur der regionalen Luxus-Katzentoilette: Sofern die Katze die ihr gebotene Privatsphäre der Toilette akzeptiert, kann sie ihr Geschäft nach dem Hineinspringen in aller Ruhe erledigen. Es landet in einer mit Katzenstreu gefüllten Kunststoffwanne, die sich später durch das Abnehmen der Seitenwand leicht herausnehmen und reinigen lässt. "Die Wanne ist so eingebaut, dass keine Katzenstreu und auch sonst nichts daneben landen kann", erklärt Tischler Valentin Motsch. Und: Wie auch andere Hop-in-Toiletten birgt das Modell einen weiteren Vorteil: Beim Hinaufhüpfen und Abstreifen auf dem "Spaltenboden" neben der Öffnung fällt an den Pfoten haftende Katzenstreu ab - und wird nicht durch die Wohnung vertragen. Für Katzen, die den Hop-in-Zustieg nicht mögen, wird es ein Modell geben, das oben geschlossen ist bzw. bei dem oben nur das Tageslicht durch die Spalten eindringt und der Zustieg klassisch durch eine Öffnung in einer Seitenwand erfolgt. Und: Die beiden überlegen, auch eine abgespeckte, günstigere Version zu produzieren.