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Neue Gondelbahn in Wagrain verbindet zwei Berge

Die 14,5 Millionen Euro teure G-Link-Bahn in Wagrain verbindet den Grafenberg mit dem Grießenekareck. Die Gondel schwebt bei der Strecke 250 Meter über dem Tal.



Wagrainer Kindergartenkinder und die Kleinarler Skilegende Annemarie Moser-Pröll hatten es schon inoffiziell vor Kurzem erleben dürfen. Am Freitag war es dann offiziell so weit: Die neue gigantische Pendelbahn über Wagrain wurde eröffnet.

Ganz sanft startet die Gondel. Bei der Stütze gibt es nur ganz kurz ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend. Der neue "G-Link" schwebt in rund 250 Metern Höhe über das Tal. Die Geschwindigkeit betrage gut 43 km/h, sagt Wagenbegleiter Gerhard Althuber. Er ist voll konzentriert, hat alles im Griff. Die Zeit vergeht wie im Flug. Die entgegenkommende zweite Gondel zieht gleich schnell vorbei. Die "Landung" auf der anderen Talseite ist ebenso sanft wie der Start. "Vorsicht. Die Tür öffnet auf der linken Seite", sagt der Herr Schaffner. Nach dem Aussteigen gelangen die Passagiere in eine großzügige Empfangshalle. Dann geht es rasch in einem von drei großen Aufzügen fast 25 Meter höher auf die Piste.

Annemarie Moser-Pröll schwärmt von den Abfahrten im Skigebiet und ist auch von ihrer zweiten Fahrt mit der neuen Bahn beeindruckt. Ihrer Heimatgemeinde hält sie selbstverständlich die Treue. "Der schönste Blick ist natürlich der nach Kleinarl", lacht sie. Noch mehr Begeisterung zeigt an dem großen Tag bei Kaiserwetter der Vorstand der Wagrainer Bergbahnen, Christoph Baumann. "Diese Bahn ist einzigartig. Sie erregt bereits Interesse zum Beispiel in der Schweiz und in Frankreich", erzählt der leidenschaftliche Seilbahner. "Um den Tourismus bei uns auf demselben hohen Niveau wie jetzt zu halten, dürfen wir nicht stehen bleiben. Die Verbindung ist notwendig, um eine Größe zu erreichen, die international wahrgenommen wird", sagt der Vorstand. Die Verbindung ist viel komfortabler als die Skibusse. "Der Skibusverkehr bleibt aber aufrecht. Die Skibusse werden entlastet und wieder attraktiver, damit sie Skifahrer, die bisher lieber mit dem Auto vom Hotel zu einer Talstation gefahren sind, nutzen können."

Am 23. Juli 2012 hatte der Bau begonnen. 14,5 Millionen Euro wurden in die Seilbahnanlage investiert. Sie verbindet über ein enormes freies Spannfeld von mehr als zwei Kilometern das Tal zwischen dem Grafenberg und dem Grießenkareck. Deshalb heißt sie "G-Link". Zwei jeweils 35 Meter hohe Stützen stehen in der Nähe der Stationen.

Die Pendelbahn der Doppelmayr-Garaventa-Gruppe hat zwei Kabinen mit einem Fassungsvermögen von jeweils 130 Personen. Pro Stunde und Richtung können maximal 1300 Personen befördert werden. Die "Talstation" liegt auf 1233 Metern, die Bergstation am Grafenberg auf 1240 Metern. Der Höhenunterschied beträgt nur sieben Meter. "Die Fahrt dauert bei einer Geschwindigkeit von zwölf Metern pro Sekunde vier Minuten und 50 Sekunden", erklärt Bauleiter Prokurist Josef Viehhauser.

Im Notfall wenden die Betreiber "ein neues Räumungskonzept erstmals in Österreich" an. Es garantiere, dass die zwei Kabinen immer zur jeweiligen Station oder zumindest zur Seilbahnstütze gebracht werden könnten. Alle für die Funktion notwendigen Bauteile seien doppelt und unabhängig voneinander ausgeführt. "Wir brauchen keine Bergebahn", erklären die Manager.

Das "offizielle Go" feierten die Festgäste am Freitagabend mit einer "Nachtfahrt" hoch über Wagrain. Heute, Samstagvormittag, wird Pfarrer Berthold Ransmayr die Pendelbahn einweihen. Von 10 bis 16 Uhr gibt es einen Tag der offenen Tür unter dem Motto "Gemma G'Linken" und einen Frühschoppen mit der Wagrainer Trachtenmusikkapelle.

Die Skisaison soll, wenn das Wetter und der Schnee passen, am 29. November beginnen.

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