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Super-Internet: Salzburg AG ersteigert 5G-Frequenzen für Salzburg und die Steiermark

Der Landesenergieversorger will mit der neuen Technologie die Erschließung ländlicher Gebiete voran treiben. Vorstandssprecher Leonhard Schitter spricht von einer "wichtigen Investition in die Zukunft". Die Kosten für die Frequenzen: 4,4 Millionen Euro. Bis 2030 steckt die Salzburg AG rund 250 Millionen Euro in den Breitbandausbau.

Vorstandssprecher Leonhard Schitter von der Salzburg AG ist mit dem Ausgang der Versteigerung „sehr zufrieden. Wir investieren damit in die Schlüsseltechnik für Digitalisierung und Industrie 4.0“.
Vorstandssprecher Leonhard Schitter von der Salzburg AG ist mit dem Ausgang der Versteigerung „sehr zufrieden. Wir investieren damit in die Schlüsseltechnik für Digitalisierung und Industrie 4.0“.

Die Salzburg AG hat 5G-Frequenzen für Stadt und Land Salzburg sowie für die Steiermark ersteigert, wo das Unternehmen Kommunikationsnetze betreibt.
5G steht nicht nur für eine verbesserte Technologie für Mobilfunk-Anbieter, auch die Breitbandversorgung profitiert von der neuen Frequenz.

5G ist die Abkürzung des englischen Begriffs "fifth generation", was wiederum die fünfte Generation der Mobilfunk-Kommunikation bedeutet.

Mit 5G will die Salzburg AG künftig die Erschließung ländlicher Gebiete mit Breitband vorantreiben. Das Unternehmen zahlt für die Frequenzen 4,4 Millionen Euro. In Summe hat die Versteigerung österreichweit 188 Millionen Euro erbracht.

Digitalisierung ist für das Unternehmen "besonders wichtig"

Vorstandssprecher Leonhard Schitter: "Mit der Ersteigerung der Frequenz für die nächsten zwanzig Jahre haben wir eine wichtige Investition in die Zukunft getätigt. Der Telekom-Bereich der Salzburg AG ist jener Unternehmensbereich, in dem wir im größten Wettbewerb stehen und der auch aus meiner Sicht - Stichwort Digitalisierung - für die Zukunft der Salzburg AG besonders wichtig ist. Dafür investieren wir in den Breitbandausbau 250 Millionen Euro bis 2030."

5G kommt zum Einsatz, wo Kabel oder Glasfaser nicht sinnvoll sind

5G ist in Österreich zum ersten Mal auch regional versteigert worden. Dieses europaweite Novum nutzte die Salzburg AG für den bundeslandbezogenen Ankauf von Frequenzblöcken. Schon jetzt besteht für rund 92,8 Prozent der Salzburgerinnen und Salzburger das technische Potenzial für Internet mit mehr als 200 Megabit pro Sekunde. Um der österreichweiten Vorreiterrolle auch weiterhin gerecht zu werden, erschließt die Salzburg AG insbesondere den ländlichen Raum mit schnellem Internet. In Gebieten in denen eine Breitbandversorgung mit Kabel bzw. Glasfaser schwierig und nicht sinnvoll ist, kommt künftig das 5G-Netz zum Einsatz.

"Wir garantieren damit künftig ein Super-WLan-Netz"

Warum hat sich die Salzburg AG auch einen Frequenzbereich für die Steiermark gesichtert? Leonhard Schitter: "Wir sind bereits jetzt schon mit Kabel-Netzen in Schladming und Bad Aussee aktiv. Dieses Engagement soll für die Kunden weiter ausgebaut werden." Wo kann der Konzern 5G künftig einsetzen? Das reicht vom Internet über Anwendungen in der Industrie bis zu Möglichkeiten zu autonomen Fahren. Schitter: "Wir können damit künftig ein Super-WLan-Netz garantieren. Die Datenraten sind damit bis zu 100 Mal schneller als beim heutigen Mobilfunk."

Salzburg AG plant auch "Hot Spots" in öffentlichen Verkehrsmitteln

Auch die Erstellung von "Hot Spots" in öffentlichen Verkehrsmitteln der Salzburg AG ist mit der 5G-Frequenz geplant. Durch die erworbenen exklusiven Nutzungsrechte der lokalen 5G-Frequenz können Störungen und Rückwirkungen von anderen Mobilgeräten vermieden werden. So kann die Salzburg AG zukünftig ein Mobilfunk-Netz mit einer Stabilität, ähnlich wie bei verkabelten Netzen, erreichen.

Entwicklung zum digitalen Technologiekonzern vorantreiben

Durch die Schaffung neuer digitaler Services in Kombination mit dem Kerngeschäft entwickelt sich die Salzburg AG vom klassischen Energie- und Infrastrukturbetreiber zu einem digitalen Technologieunternehmen mit attraktiven und kundenfreundlichen Angeboten. Das Unternehmen hat es früh verstanden auf Trends zu reagieren und Digitalisierung zu leben. Die Umsetzung der Breitbandstrategie ist ein weiterer wichtiger Bestandteil bei der Entwicklung der Salzburg AG zu einem digitalen Technologieunternehmen.

Salzburg AG prüft auch Ankauf regionaler Netze

In Kooperation mit dem Land Salzburg hat es sich die Salzburg AG zum Ziel gesetzt, bis 2030 alle Salzburgerinnen und Salzburger mit 1Gbit/s schnellem Internet zu versorgen. So werden dieses Jahr unter anderem mit der Erschließung des Haunsbergrückens weitere 1000 Kunden mit der leistungsstarken "Fibre to the home-Technologie" ausgestattet. Hierfür investiert die Salzburg AG rund eine Million Euro. Um noch weitere Kunden an die Breitband Infrastruktur anzuschließen, prüft das Unternehmen auch den Ankauf bestehender regionaler Kabel-TV-Netze.

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KOMMENTARE (1)

Anneliese Flasch

Sehr geehrter Herr Schitter, dachten Sie auch an die vor allem jungen Menschen, als Sie 5G ersteigerten? Wer übernimmt die Verantwortung für die Risiken wenn alle 100 Meter ein “Verstärker“ kaum sichtbar montiert ist. Leider sind die Auswirkungen erst frühestens in ca zehn Jahren messbar. Da ist es halt zu spät. MfG A. Flasch
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