Die Steaks, die Maximarkt-Geschäftsführer Thomas Schrenk zeigt, sind etwas für Feinschmecker. Sie stammen vom Wagyu Rind und werden aus Nebraska importiert. Im neuen Maximarkt in Anif werden die Stücke an einem eigenen Pult neben der herkömmlichen Fleischtheke angeboten. Rund 120 Euro kostet ein schönes Stück.
Das Edel-Rind ist einer von 600 Artikeln, die der Maximarkt speziell für seinen Standort in Anif ins Sortiment aufgenommen hat. Zur Eröffnung gibt es im Angebot noch 21 Jahre alten Single-Cask-Whiskey. Das dazugehörige Wasser zum Verdünnen befindet sich in einem Regal direkt unter dem von Paris Hilton beworbenen Wasser "Bling". Das edle Nass mit Swarowski-Steinen als Verzierung gibt es um 34,90 Euro pro Drittel-Liter.
In Anif bietet der Maximarkt diese Luxuswaren neben dem ganz normalen Supermarktsortiment an. Natürlich ist das kein Zufall, erklärt Maximarkt-Geschäftsführer Thomas Schrenk. "Die Kunden hier haben eine ganz andere Kaufkraft als in unserem Markt in Bruck. Wir haben auch Umfragen gemacht und wissen, dass diese Artikel hier gefragt sind."
Der neue Markt hat nicht nur 55.000 Artikel für den Einkaufswagen zur Auswahl, sondern bietet auch dem Auge etwas. Hinter Glasscheiben können die Kunden sehen, wie die Metzger aus Schweinehälften die passenden Stücke schneiden oder Wurst zubereiten. Auch die Backstube wurde nach dem Motto "Transparenz" gestaltet und gewährt Einblicke in die Produktion Von Semmel und Brezel. "Mit der Produktion im Markt unterscheiden wir uns von anderen Geschäften", sagt Markus Schrenk. "Das wollen wir den Kunden auch zeigen."
Vom alten Maximarkt ist in Anif nichts mehr übrig. In den letzten 18 Monaten wurde der Standort bei laufendem Betrieb komplett neu gebaut. Die alten Rolltreppen und die zwei Ebenen sind im neuen Markt nicht mehr zu finden. Man habe dadurch sogar etwas weniger Verkaufsfläche, sagt Schrenk. "Durch die offene Gestaltung haben die Kunden aber den Eindruck, der Markt wäre größer." Und klein ist auch der neue Maximarkt nicht. 6000 Quadratmeter Geschäftsfläche hat der Standort in Anif. Zum Vergleich: Der größte Markt der Maximarkt-Muttergesellschaft Interspar hat 4000 Quadratmeter.
2002 hat Interspar Maximarkt übernommen und insgesamt 120 Millionen Euro in die neue Tochter investiert. Allein 23 Millionen flossen in den Neubau des Standortes Anif. Dabei wurden auch ökologische Konzepte umgesetzt: Für die Klimatisierung verwendet man Grundwasser, die Abwärme der Wärmepumpe dient wiederum zur Beheizung des Marktes. Der Baukörper wurde aus Holz konstruiert und mit recycelbarem Material gedämmt. Beleuchtet wird der Markt zu 90 Prozent mit energiesparenden LED-Lampen.
Alles Investitionen, die sich auch rechnen sollen. Bisher hatte der Maximarkt Anif eine Million Besucher jedes Jahr. Diese Zahl möchte Thomas Schrenk auf 1,2 Millionen steigern.
Das würde auch den Anifer Bürgermeister Hans Krüger freuen. "Wir haben den Umbau schon gespürt, die Steuereinnahmen sind zurück gegangen." Krüger habe die Geschichte des Maximarktes vom Anfang im Jahr 1974 direkt mitbekommen. "Damals war ich schon Gemeindeverteter und ehrlich gesagt kein Freund des Maximarktes." Krüger habe Sorge um die Anifer Nahversorger gehabt. "Wir sehen jetzt aber seit Jahren, dass beides existieren kann", sagt Krüger.