Die Arbeiterkammer hat am Mittwoch erneut die hohen Wohnungskosten in Salzburg kritisiert. Eigentum sei in der Stadt seit dem Jahr 2000 um fast 100 Prozent teurer geworden, Miete um rund 40 Prozent. Eine AK-Erhebung zeige, dass sich die Preisspirale "in astronomische Sphären" gedreht habe, sagte Salzburgs AK-Präsident Sigi Pichler. Er warnte davor, den Wohnbaufonds an Banken zu "verscherbeln".
Miet-Quadratmeterpreis am Land 11,4 Euro, in der Stadt 13,6 EuroEiner aktuelle AK-Analyse der Wohn- und Mietpreise in Stadt und Land Salzburg zeige, das Wohnen in Salzburg immer kostspieliger werde, so die Arbeiterkammer. Am Land habe im Jahr 2013 der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Miete inklusive Betriebskosten 11,4 Euro betragen, in der Stadt 13,6 Euro. Das seien österreichweit Spitzenwerte.
Noch krasser sei die Lage am Eigentumssektor: "Am Land kostete 2013 der Quadratmeter durchschnittlich 2.964 Euro, ein Plus von über 40 Prozent seit dem Jahr 2000." In der Stadt habe der Quadratmeter 4.024 Euro gekostet, das sei eine Steigerung in den letzten 13 Jahren um 96,2 Prozent.
"Die zukünftige Generation wird ohne Dach über dem Kopf dastehen""Die Wohnbaudarlehen zwecks schnellen Geldes einfach so zu verhökern, ist ein gefährliches Spiel mit der Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Denn die werden einmal nichts zu Wohnen haben, wenn die Landesregierung ihr wahnsinniges Vorhaben tatsächlich in die Tat umsetzt", wetterte Pichler. "Wohnen ist jetzt schon kaum noch leistbar, ohne starke Wohnbauförderung werden zukünftige Generationen ohne Dach über dem Kopf dastehen."
Leerstandsmelder geht olineIn der Stadt Salzburg hat unterdessen eine Arbeitsgruppe das Projekt "Leerstandsmelder Salzburg" entwickelt. Auf der Online-Plattform kann jeder - unter Beachtung der Benutzerrichtlinien (AGB) - leer stehende Häuser, Lokale und Geschäfte in eine virtuelle Karte eintragen, wenn möglich mit Foto. Dieser Überblick über den aktuellen Leerstand sei für unkommerzielles, freies, experimentelles Kultur-Schaffen ebenso von Vorteil wie für Start-ups, die leistbare Räumlichkeiten in der Stadt suchen.
Die Arbeitsgruppe besteht aus Mitgliedern des Fachbeirats für Bildende Kunst des Landeskulturbeirates, des Dachverbands Salzburger Kulturstätten und der Kulturabteilung der Stadt Salzburg. In mehreren deutschen Städten und Wien sei das System des Angebots von Räumen über Leerstandswebsites zur Beschaffung bezahlbarer Arbeitsräume, auch für Künstler, bereits Realität, hieß es. Eine solchen Überblick habe es in der Stadt Salzburg bisher nicht gegeben.