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SN-Userinnen fordern Frauenbereiche in Schwimmbädern

Bei einer SN-Umfrage am Instagram-Kanal der "Salzburger Nachrichten" berichten zahlreiche Userinnen von ihren Erfahrungen mit sexueller Belästigung im Alltag.

Eigene Frauenbereiche in Freibädern? Die Aktion einer Wiener Influencerin schlägt hohe Wellen.
Eigene Frauenbereiche in Freibädern? Die Aktion einer Wiener Influencerin schlägt hohe Wellen.

Unangenehme Blicke, lästige Pfiffe oder sexistische Sprüche - für viele Frauen ist das trauriger Alltag, wie eine SN-Diskussion auf Instagram zeigt. Rund 400 Rückmeldungen bekamen die SN auf die Frage, welche Erfahrungen die Userinnen mit sexueller Belästigung im Alltag haben. Die geschilderten Erfahrungen offenbaren, wie sehr das Thema im Alltag vieler Frauen präsent ist: "Belästigungen stehen leider an der Tagesordnung", schreibt eine Userin. "Ich kenne keine Frau, die noch nicht solche Erfahrungen gemacht hat", berichtet eine andere.

Viele Instagram-Nutzerinnen nannten auch konkrete Beispiele: Gaffen im Freibad oder in der Sauna zählen dabei noch zu den vergleichsweise "harmlosen" Vergehen. Die SN-Redaktion erreichten auch zahlreiche Nachrichten über Vorfälle, in denen Frauen in öffentlichen Verkehrsmitteln begrapscht wurden, in Bädern heimlich fotografiert oder zum Beispiel von Taxifahrern am Aussteigen gehindert wurden.

Wieder andere berichteten von Vorfällen, in denen sich Männer in der Öffentlichkeit vor ihnen entblößten - in einigen Fällen waren die betroffenen Frauen zum Zeitpunkt der Belästigung noch im Teenageralter. Besonders gefährdet sind Frauen laut SN-Diskussion in Bädern, Saunen und Fitnessstudios.

Männerfreier Badetag sorgte für Aufregung

Angestoßen wurde die Debatte von der Influencerin und Unternehmerin Madeleine Alizadeh - auch bekannt als "Dariadaria". Die Wienerin organisierte in Bad Vöslau einen Badetag nur für weiblich gelesene Personen - also für Frauen, Lesben, intersexuelle, non-binary, Trans-Personen und asexuelle Menschen (FLINTA). Die Veranstaltung sollte ein geschützter Raum für Frauen sein, in dem sie frei von Schönheitsstandards, Körpernormen und männlichen Blicken sind. Mit dieser Idee stieß Alizadeh nicht nur auf Begeisterung - umgehend war die Bloggerin mit einer Welle an Hassnachrichten konfrontiert. Kritik kam auch von Feministinnen: Frauen vor Belästigung zu schützen, indem man sie isoliere, sei kontraproduktiv und rückschrittlich, meinten einige Userinnen.

SN-Leserinnen sind für mehr geschützte Frauenbereiche

Die große Mehrheit der SN-Leserinnen auf Instagram lobte jedoch die Idee eines männerfreien Badetags. Viele sprachen sich generell für geschützte Frauenbereiche aus: "In der Schweiz sind Frauenbäder Gang und Gäbe. Wo liegt das Problem?", schreibt etwa eine Nutzerin. Auch so mancher Mann befürwortet Bereiche speziell für Frauen: "'Wir' Männer können uns leider nach wie vor nicht benehmen. Leider notwendig!", schreibt ein User. Einig sind sich die Userinnen und User aber auch weitgehend in einem Punkt: Das übergeordnete Ziel sollte es sein, alles zu tun, dass geschützte Bereiche für Frauen gar nicht erst notwendig sind.

Hier geht es zum Instagram-Kanal der "Salzburger Nachrichten".

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