SN.AT / Sport / Eishockey / Eishockey-WM

Österreich belohnte sich auch gegen Deutschland nicht

Gut gespielt und am Ende kurios 2:4 verloren − langsam wird es für Österreichs Eishockey-Nationalteam auch eine Frage der Überzeugung.

Seider und Co. setzten sich gegen Österreich durch
Seider und Co. setzten sich gegen Österreich durch

Der Kapitän schritt nach der bitteren 2:4-Niederlage gegen glücklichere, aber keineswegs bessere Deutsche im fünften Spiel voran und gab die Parole für die Schlussphase aus. "Es war ein Spiel auf Augenhöhe und wir haben wieder verloren. Wir dürfen uns jetzt nicht selbst leidtun. Wir müssen die vielen Fehler in der Defensive abstellen und uns auf die zwei restlichen Spiele konzentrieren. Wir wussten, dass das Spiel gegen Ungarn alles entscheiden wird, so kommt es jetzt auch", sagte Thomas Raffl.

Dabei: So nahe an einer Niederlage hatte man die DEB-Auswahl, der das 6:4 gegen Dänemark 24 Stunden zuvor sichtlich in den Knochen gesteckt ist, schon lange nicht mehr. Die Österreicher begannen gegen die Deutschen mit einer veränderten Taktik: Statt selbst die Akzente zu setzen, beschränkte man sich anfangs auf eine reine Defensivtaktik. Eigentlich ein guter Ansatz, hätte nicht der erste gefährliche Angriff der Deutschen durch Nico Sturm gleich zum 1:0 geführt. Danach vergaben Lukas Haudum und Marco Rossi zwei Sitzer für die Österreicher, ehe Lugano-Legionär Bernd Wolf aus der Distanz abzog und zum Ausgleich traf (12.). Jetzt war Österreich im Spiel - doch weiterhin nicht vom Glück verfolgt. Als Benjamin Nissner vor dem eigenen Tor retten wollte, bugsierte er die Scheibe unter Keeper David Kickert ins eigene Tor (17.).

Im zweiten Drittel übernahm Österreich gegen keineswegs souveräne Deutsche das Kommando, der unermüdlich rackernde Thomas Raffl hatte den Ausgleich auf dem Schläger (22.), den Lukas Haudum machen hätte müssen: Er bekam alleine vor dem deutschen Tor den Puck per Fehlpass serviert und scheiterte aus kurzer Distanz an Münchens Keeper Matthias Niederberger (32.). Fast im Gegenzug sah man dann Wojciech Stachowiak bei dessen Solo interessiert zu, der bedankte sich mit dem 3:1 (33.). Richtig bitter wurde es dann im Schlussdrittel: Lukas Haudum fälschte einen Schuss von Ali Wukovits zum 2:3 ab (54.). Danach setzte man alles auf eine Karte, Kickert ging aus dem Tor − und Österreich verlor unbedrängt an der blauen Linie die Scheibe, Nico Sturm wusste gar nicht, wie er zu seinem zweiten Treffer kam. Österreich hatte sich wieder einmal erfolgreich um den Lohn eines eigentlich guten Abends gebracht.

Am heutigen Samstag wird Österreich dann auch Teil der finnischen Eishockey-Party: Im vorletzten Gruppenspiel trifft man auf die weltmeisterlichen Gastgeber (15.20). Damit läuft alles auf das große Duell zwischen Österreich und Ungarn am Montag hinaus. Dann sollte auch David Reinbacher wieder fit sein − dass ein 18-Jähriger bei seiner ersten WM zum Hoffnungsträger wird, spricht Bände.

SPORT-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Sportmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

KOMMENTARE (0)