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"Dumme Gegentore": Austria-Ärger nach 1:2 gegen Hartberg

Während sich der TSV Hartberg über einen versöhnlichen Abschied aus der Südstadt freute, war bei der Wiener Austria der Ärger über kapitale Eigenfehler groß. Trainer Stephan Helm sprach am Samstag von zwei "dummen Gegentoren", die beim 1:2 gegen die Oststeirer den Unterschied machten. Für die Violetten war es die dritte Niederlage in den jüngsten vier Spielen, wodurch sie in der Fußball-Bundesliga punktegleich hinter Hartberg wieder unter den Strich abrutschten.

Austria ärgerte sich über vermeidbare Gegentore
Austria ärgerte sich über vermeidbare Gegentore

Ein Patzer von Tormann Samuel Sahin-Radlinger sowie ein Missverständnis in der Austria-Abwehr ermöglichten den Hartbergern durch Dominic Vincze (13.) und Elias Havel (16.) eine frühe Führung. "Da ärgern wir uns brutal darüber", betonte Helm, der in der Folge aber auch Positives sah. "Dann haben wir die richtige Reaktion gezeigt und alles probiert, das Spiel zu drehen." Allerdings gelang nur noch der Anschlusstreffer von Philipp Wiesinger (74.), in der hektischen Schlussphase blieb der Lucky Punch aus.

Häufige Abwehrfehler

"Aktuell passiert es uns leider ein bisschen zu oft", sagte Wiesinger über die violetten Abwehrfehler. "Gefühlt kommt wieder alles zusammen. Aber nur gemeinsam geht es da raus." Abwehrchef Aleksandar Dragovic sah es ähnlich, sprach von einer schwierigen Phase und nahm die Schuld für das 0:2 auf sich. Die defensive Stabilität aus der Vorsaison ließ die Austria wie schon beim 0:3 in der Vorwoche gegen Salzburg vermissen, 20 Gegentore in zwölf Runden bedeuten beinahe Liga-Negativwert.

Helm betonte, die "richtigen Lehren" daraus ziehen zu wollen. "Wir haben in den letzten sechs, sieben Runden den Trend in die richtige Richtung gelegt. Es ist in der Liga einfach alles sehr knapp und wenn man so in ein Spiel startet, ist es schwierig", sagte der Coach über den ungünstigen Spielverlauf. "Der Plan hätte schon ganz gut funktioniert." Allerdings sei es nicht einfach gewesen, in den engen Räumen klare Torchancen zu kreieren, ergänzte Helm. Im kommenden Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht GAK gehe es darum, eine Reaktion zu zeigen. "Nächste Woche müssen, egal wie, drei Punkte her", betonte Wiesinger.

Hartberger Erleichterung

Die Hartberger hingegen holten erstmals seit fünf Spielen wieder drei Punkte und verabschiedeten sich mit einem positiven Gefühl aus Maria Enzersdorf. "Uns freut es, dass wir die Südstadt mit einem Sieg verlassen", sagte TSV-Trainer Manfred Schmid zufrieden. Für seine Truppe war es im vierten Spiel im Ausweichstadion der erste Dreier, seine "alte Liebe" schlug der frühere Austria-Coach auch im zweiten Saisonduell - was den Wiener freilich schmerzte.

"Jeder weiß, was mir der Club bedeutet. Ich hänge an diesem Verein, das wird sich nicht ändern. Natürlich bin ich nicht glücklich, wenn ich das machen muss. Im Spiel ist es so, dass ich mit meinen Jungs feiere und ich Respekt habe vor den Austria-Fans, wie sie die Mannschaft über 90 Minuten unterstützen", erklärte Schmid. "Aber ich bin Hartberg-Trainer, habe Riesen-Spaß und eine geile Truppe."

Zitterpartie in der Schlussphase

Die Schlussphase weckte bei den Hartbergern negative Erinnerungen. In Altach verspielte der TSV zuletzt spät eine 2:0-Führung, beim LASK sogar einen 3:0-Vorsprung und in Graz wurde die 0:1-Niederlage gegen Sturm in der 95. Minute besiegelt. "Die letzten Wochen haben natürlich Spuren hinterlassen", sagte TSV-Kapitän Jürgen Heil, der einen Reifeprozess bei den Steirern sah. "Wir haben aber immer weitergearbeitet und Kraft aus den Rückschlägen geschöpft. Darauf bin ich sehr stolz."

Nach dem Auswärtsspiel gegen den WAC folgt am 22. November gegen die SV Ried nach 16 Pflichtspielen in der Fremde die Rückkehr in die modernisierte eigene Arena. "Wir freuen uns jetzt riesig auf das neue Stadion. Es wird ein kleines Schmuckkästchen im Rahmen unserer Möglichkeiten", sagte Schmid.

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