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Feierlaune und Abschiedsschmerz in der 35. Bundesliga-Runde

Die 35. Bundesliga-Runde verspricht am Sonntag Emotionen. Salzburg hat eine große Meisterfeier geplant, Aufsteiger LASK bejubelt eine starke Saison und Sturm Graz will das letzte Heimspiel der Saison nutzen, um den Cupsieg ausgiebig zu feiern. Gleichzeitig verabschieden die Steirer wie auch Rapid eines ihrer Aushängeschilder. Die Austria kämpft hingegen um einen versöhnlichen Saisonausklang.

Das war die erste Meisterfeier (6. Mai), die zweite folgt – Red Bull Salzburg fixierte den fünften Titel in Folge.
Das war die erste Meisterfeier (6. Mai), die zweite folgt – Red Bull Salzburg fixierte den fünften Titel in Folge.

In Salzburg wird der fünfte Meistertitel in Serie mit einem Familientag und freiem Eintritt für alle Frauen und Kinder unter 14 Jahren gefeiert. Das Rahmenprogramm vor dem Stadion beginnt um 13.30 Uhr, die Meisterfeier vor dem Schloss Kleßheim nach dem Spiel um 19.00. Die Mannschaft wird die kurze Strecke zum Schloss im Konvoi absolvieren, dort steigt zum Abschluss ein Feuerwerk.

"Für mich ist es das erste Mal, dass ich die Meisterschale stemmen darf", sagte Rose, für den seine erste Spielzeit als Cheftrainer bei den Profis gleich eine höchst erfolgreiche war. "Wir haben nicht das Double geholt, was die letzten Jahre der Fall war. Trotzdem war es eine herausragende Saison. Die Mannschaft hat mit unglaublicher Konstanz agiert. Sie hat Maßstäbe gesetzt und sich mit dem Meistertitel belohnt."

Als Cupsieger und Vizemeister feststehend, darf Sturm Graz die letzten beiden Saisonrunden in der Fußball-Bundesliga ohne Stress angehen. Im Heimspiel gegen die auf Rang fünf ebenfalls einzementierte Admira steht eine langjährige Stammkraft im Zentrum. Torhüter Christian Gratzei beendet seine aktive Karriere. Von Beginn an wird der 36-Jährige aber nicht zu sehen sein.

"Der Trainer hat mir die Entscheidung überlassen. Ich will aber nicht von Anfang an spielen. Es geht nicht um Christian Gratzei, sondern darum, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen", sagte der Ex-Teamtorhüter (10 Länderspiele) am Freitag. Kommt Gratzei zum Einsatz, wäre es seine 318. Partie für Sturm. "Mit bald 37 habe ich mir den Ruhestand jetzt verdient", betonte Gratzei, der nun mehr Zeit der Familie widmen will. Sturm wird er voraussichtlich abseits des Spielfelds erhalten bleiben. Er sehe seine Zukunft im Jugendbereich mit Büroarbeit.

Unabhängig vom Abschied der langjährigen Nummer eins dürfen sich die Zuschauer in der Merkur Arena - 11.300 Karten waren bis Freitagmittag vergeben - auf eine Party nach Schlusspfiff einstellen. Cupsieg und Vizemeistertitel sollen noch einmal gefeiert werden. Coach Vogel kündigte an, eine starke Elf aufbieten zu wollen. Fehlen dürfte der frisch gekürte Spieler der Saison: Peter Zulj plagt sich mit einer Knöchelblessur.

In Feierlaune wollen sich auch die Spieler des LASK versetzen. Soll der Sprung auf Rang drei und die damit verbundene bessere Startposition in der Europa-League-Qualifikation noch gelingen, sind im Heimspiel gegen den WAC drei Zähler Pflicht.

Im Fernduell mit Rapid, das ebenfalls zu Hause Altach empfängt, liegen die Linzer vor der vorletzten Runde einen Punkt hinter den Wienern. Unabhängig von den Rechenspielen soll das WAC-Heimspiel für den LASK zur großen Sause vor dem Abschied in die Sommerpause werden. "Wir wollen unserer Supersaison noch einmal so richtig mit einer klassen Party im Stadion feiern", sagte Trainer Oliver Glasner.

Mit einem vollen Erfolg gegen den Vorletzten könnte der Aufsteiger-Rekord der Bundesliga im dritten Versuch doch noch fallen. 59 Zähler sammelte Altach 2014/15, die Linzer halten aktuell bei 57. Glasner war mit Blick auf die im Frühjahr gesehenen Leistungen "sehr zuversichtlich".

Für Rapid wäre freilich alles andere als ein Erfolg gegen den SCR Altach eine schwere Enttäuschung und könnte im Fernduell mit dem LASK um Endrang drei einen entscheidenden Rückschlag bedeuten. Damit dies nicht passiert, muss gegen Altach gewonnen werden. "Wir werden voll auf Sieg spielen", kündigte Trainer Goran Djuricin an. In dieser Saison steht die Bilanz gegen die Vorarlberger jedoch bei zwei Unentschieden und einer Niederlage.

Der Drittplatzierte der Abschlusstabelle muss erst in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation einsteigen, für den Vierten beginnt das internationale Abenteuer schon in der zweiten Runde und damit noch vor Beginn der neuen Liga-Spielzeit.

Auf Steffen Hofmann wartet das letzte Heimmatch für Rapid, wobei Djuricin offen ließ, wie lange der Ehrenkapitän zum Einsatz kommt. Dass Hofmann zumindest eingewechselt wird, dürfte außer Frage stehen. "Das hat er sich verdient", sagte der 43-Jährige. Djuricin, Hofmann und Co. absolvierten am Mittwoch einen Papstbesuch in Rom, was wiederum das Trainingsprogramm bei den Grün-Weißen etwas durcheinanderbrachte. "Aber so etwas bringt vielleicht sogar mehr Energie als ein Training", vermutete der Rapid-Coach.

Nach einer Saison zum Vergessen lechzt indes die Austria nach positiven Schlagzeilen. Vor dem Ligaspiel beim SKN St. Pölten wurde von Club-Seite ausgiebig der Aufstieg der Amateur-Mannschaft in die neue 2. Liga gefeiert. Die Stimmungslage bei den Profis ist indes wenig berauschend. Beim Nachzügler droht die fünfte Niederlage in den jüngsten sechs Spielen.

Trainer Thomas Letsch will seinen Weg nichtsdestotrotz unbeirrt weitergehen, sprich auf Akteure setzen, die sich für die kommende Saison empfehlen sollen. Für die Fixabgänge Raphael Holzhauser und Felipe Pires war zuletzt nicht einmal mehr Platz im Kader. In St. Pölten wartet auf die in der Tabelle siebentplatzierten Austrianer ein Gegner, der zuletzt ein Erfolgserlebnis feiern durfte. Der jüngste Sieg in Altach war für das Schlusslicht der erste unter Trainer Dietmar Kühbauer.

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