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Marco Rose: Liebes Tagebuch . . .

Erfolgscoach Marco Rose lässt die Saison Revue passieren und erinnert sich an die Meilensteine auf dem Weg zum Meistertitel.

Vorstellung als neuer Trainer im Juni.
Vorstellung als neuer Trainer im Juni.
Start in die Saison.
Start in die Saison.

Seit exakt 338 Tagen ist Marco Rose Cheftrainer des FC Red Bull Salzburg. In dieser Zeit ist das Schwarz in seinem Vollbart vielerorts dem Grau gewichen. Die Verantwortung für eine Profimannschaft ist groß. Ebenso wie die Anstrengungen, die Roses Job mit sich bringen, noch dazu, wenn man mit Bundesliga, Europa League und ÖFB-Cup auf drei Hochzeiten gleichzeitig tanzt. In einem für die SN exklusiv verfassten Tagebuch erinnert sich der 41-jährige Bullen-Trainer an seine ganz persönliche Bundesliga-Saison.

Juni 2017
"Ich hatte gerade einen neuen Vertrag als U18-Trainer bei Red Bull Salzburg unterschrieben und im Zuge der Gespräche über meine Zukunft und Perspektiven beim Verein recht klar hinterlegt, dass ich gewillt wäre, den nächsten Schritt zu gehen. Dass es dann nur wenige Tage dauerte, bis von Sportdirektor Christoph Freund der Anruf kam, ob ich bereit sei, Oscar Garcia als Cheftrainer der Kampfmannschaft zu folgen, kam etwas unerwartet, war für mich persönlich aufgrund der Vorgespräche insgesamt aber nicht überraschend."

16. Juni 2017
"Der Tag, an dem ich in der Red-Bull-Arena im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde: Ich kam gerade von der 50er-Feier meines Freundes und langjährigen Wegbegleiters beim FSV Mainz, Jürgen Klopp, aus Deutschland, musste früh raus, weil ich hier ja taufrisch und mit maximalem Engagement in Salzburg auftreten wollte. Ich muss dennoch zugeben, dass schon eine gewisse Nervosität da war. Pressekonferenzen standen als Nachwuchstrainer für mich nicht unbedingt auf der Tagesordnung. Und der erste Eindruck ist ja nicht unwichtig."



22. Juli 2017
"Wir haben unser erstes Bundesliga-Spiel gewonnen - 2:0 gegen den WAC! Es war extrem wichtig, erfolgreich in die Saison zu starten. Wenn du als Trainer neu zur Mannschaft dazukommst, schaffst du es am leichtesten über Siege, Überzeugung in die Mannschaft zu bringen."



27. August 2017
"0:1 gegen Sturm Graz - eine extrem intensive Saisonphase hat ihren Tribut gefordert. Vor dem Spiel haben wir die Mannschaftssitzung schon kürzer als gewohnt gestaltet, um die Aufmerksamkeit der Spieler nicht zu verlieren. Am Ende haben wir kein schlechtes Spiel gemacht und dennoch verloren. Das musste in dieser Phase irgendwann passieren."



10. September 2017
"Munas Dabbur hat mir mit seinem tollen Seitfallzieher zum 2:2 gegen Rapid ein wunderschönes Geburtstagsgeschenk bereitet. Das war ein enorm wichtiger Punkt für uns. Einer, der unser Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben stärken sollte."

19. November 2017
"Nach dem 5:0-Heimsieg gegen Sturm stehen wir erstmals in dieser Bundesliga-Saison an der Spitze. Ein gutes Gefühl! Darauf haben wir lange hingearbeitet. Aber auch als Tabellenzweiter sind wir immer geduldig und gelassen geblieben."


10. Dezember 2017
"Die Tabellenführung ist leider wieder dahin. Das 0:0 gegen den WAC war auch der intensiven Europa-League-Gruppenphase geschuldet. Wir haben schon gemerkt, dass es für die Winterpause Zeit wird, und konnten keine Topleistung mehr abrufen."


3. Februar 2018
"Ein Frühjahrsstart nach Maß: Wir sind mit einem 2:1-Heimsieg gegen die Admira gut aus den Startlöchern gekommen. Dass Sturm gleichzeitig nicht gewinnen konnte, hat uns natürlich in die Karten gespielt. Auch für Andre Ramalho war es durch sein Last-Minute-Tor ein perfekter Einstand in Salzburg. Wir haben in der Winterpause zwar Paulo Miranda, einen großartigen Menschen, sensationellen Fußballer und echten Fels in der Brandung, verabschieden müssen, dafür Andre zurückgewonnen."

25. Februar 2018
"Das 4:2 gegen unseren ersten Verfolger Sturm Graz hat unsere Ambitionen, Titel zu gewinnen, unterstrichen. Aber große Ziele muss man immer erst mit Leben füllen. Das haben wir in diesem Fall geschafft: In einem Auswärtsspiel bei so einer engen Tabellenkonstellation dieses Spiel abzuliefern war für mich sehr beeindruckend."



6. Mai 2018
"In der Zwischenzeit ist viel passiert. Wir sind in der Europa League sensationell weit gekommen, aber auch in der Meisterschaft ging es für uns Step für Step nach oben. Es gab da diesen Running Gag in unserem Trainerteam. Da hieß es dann bei jeder Besprechung, unabhängig vom Bewerb und vom Gegner: Das nächste Spiel ist wichtig! Besonders wichtig war dieses Heimspiel gegen Sturm, das wir vor einer würdigen Kulisse 4:1 gewinnen und in dem wir so den Titel vorzeitig fixieren konnten. Die Art und Weise, wie wir das hingekriegt haben, drei Tage nach dem Aus im Europa-League-Semifinale, war überragend. Es hat mir als Trainer gezeigt, dass ich mich immer, vor allem aber in den Schlüsselmomenten, auf meine Mannschaft verlassen kann."

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