Der LASK ist Meister Red Bull Salzburg in dieser Bundesligasaison noch am ehesten nahe gekommen. Aber selbst gegen den fast sicheren Vizemeister feierte das Team von Trainer Marco Rose mit dem 2:1 (2:0) am Sontag im vierten Saisonduell den dritten Sieg bei einem Remis. Der heimischen Konkurrenz ist Red Bull Salzburg weit enteilt. Dazu passte, dass am meisten über ein Ergebnis im fernen London gejubelt wurde.
Nicht erst die vergangene Europacupwoche hat es wieder bestätigt: Sicher ist im Fußball gar nichts. Und so prägte das Unerwartete auch den Bundesligaschlager zwischen Red Bull Salzburg und dem LASK am Sonntag.
Statt heißem Titel-Thriller die Herabstufung zum normalen Liga-Kick. Statt des Resultats in Wals-Siezenheim waren Ergebnisse der englischen Premier League wichtiger - Stichwort Champions-League-Fixplatz für Tottenham Hotspur - und daher musste am Handy-Liveticker gebangt werden. Statt Genießen von Frühlingstemperaturen am Muttertag war zudem Frösteln mit Haube und Wärmedecke angesagt.

Statt totaler Rotation beließ es schließlich Trainer Marco Rose bei punktuellen Änderungen. Erling Haaland gab sein Startelfdebüt in der Bundesliga, Munas Dabbur agierte als hängende Spitze. Die ersten 45 Minuten brachten Wikinger-Festspiele. Erling Haaland traf schon in der 13. Minute zum 1:0, nachdem Patrick Farkas die Abseitsfalle der Linzer ausgehebelt hatte. Beim 2:0 war Haaland nach einem Abwehrschnitzer blitzschnell zur Stelle, bediente seinen norwegischen Landsmann Fredrik Gulbrandsen, der den Ball zum 2:0 über Torhüter Alexander Schlager hinweg ins Netz hob (37.).
Zur Halbzeit erfuhren die Spieler in der Kabine die erfreulichste Nachricht des Tages: Durch das 2:2 von Tottenham gegen Everton steht der Fixplatz in der Champions League 2019/20 endgültig fest. Die Freudenbotschaft schien die Konzentration bei den Salzburgern kurz zu trüben. Der ansonsten harmlose LASK kam durch ein Kopfballtor von Gernot Trauner zum Anschlusstreffer (49.). Die Führung fest hielt Cican Stankovic bei einer Doppelparade gegen Peter Michorl und Trauner (80.) und in der Nachspielzeit erneut gegen Trauner.
Fazit: Mag im Fußball auch vieles nicht sicher sein, eines ist gewiss: Die Festung Salzburg bleibt uneinnehmbar. Auch im 63. Pflichtheimspiel in Folge blieb Red Bull Salzburg unbesiegt.
Stimmen zum Spiel
Trainer Marco Rose sagte: "Ich freue mich für die Jungs, die Fans, den Verein und für die Leute im Verein, die viele Jahre darauf gewartet haben. Das haben wir uns echt verdient. Ich muss meine Jungs wieder ein Riesenlob aussprechen. Man hat heute gesehen, dass die zwei besten Mannschaften Österreichs auf dem Platz gestanden sind."
André Ramalho: "Die Champions League haben wir uns verdient. Das ist die Belohnung für die überragende Arbeit, die im Verein seit Jahren geleistet wird. Wenn man dieses Ziel schon öfter so knapp verpasst hat, freut es einen umso mehr."
Stefan Lainer: "Es war wie erwartet ein schweres Spiel gegen den LASK. Wir haben aber ein Zeichen gesetzt und gezeigt, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen. Wir haben nun ein großes Ziel endlich erreicht, das wir uns über Jahre erarbeitet haben. Die Freude ist riesengroß."
Erling Haaland: "Unglaublich, dass wir nun in der Champions League spielen. Unsere zwei Tore waren wichtig, aber noch wichtiger war unser unglaublicher Torhüter."
Sportdirektor Christoph Freund sagte: "Ich freue mich sehr. Schön ist, dass wir jetzt im Sommer keinen Druck haben. In den letzten beiden Wochen ist alles für uns gelaufen. Die Champions League wird an der grundsätzlichen Ausrichtung des Vereins nichts ändern. Wir werden den Weg, den wir eingeschlagen haben, fortführen und auf junge Talente setzen, die wir entwickeln wollen."