Fußballmeister Red Bull Salzburg ist nach dem riesigen Corona-Cluster mit 32 infizierten Personen auf dem Weg zurück in die Normalität. Nur: Der Weg dorthin ist steiniger als gedacht. Nach viel Kampf und Krampf retteten die geschwächten Bullen am Mittwochabend im Bundesliga-Nachtrag gegen den LASK ein 0:0.
Mit Spannung hatte man auf die Aufstellung von Trainer Matthias Jaissle gewartet, denn bei den Salzburgern hüllte man sich in den vergangenen zwei Tagen beim Thema Coronaerkrankungen in Schweigen. Letztlich war die Mannschaft, die Red Bull Salzburg aufbieten konnte, durchaus schlagkräftig. Es fehlten lediglich Kapitän Andreas Ulmer, Zlatko Junuzovic, Max Wöber, Albert Vallci, Mo Camara und Luka Sucic ohne Angabe von Gründen. Sportdirektor Christoph Freund ließ aber durchblicken, dass man mit einem Comeback am Samstag im Heimspiel gegen Altach, spätestens aber im Champions-League-Achtelfinale gegen Bayern München rechnen dürfe.
Geschwächt wirkten jene Bullen, die rechtzeitig bis zum Anpfiff beim LASK genesen waren, dennoch. Die erste Hälfte war zerfahren. Die beste Chance vergab Karim Adeyemi, der ein tolles Zuspiel von Junior Adamu nicht in ein Tor umwandeln konnte (32.). Da hatte Salzburg aufgrund einer Muskelverletzung bei Oumar Solet schon tauschen müssen, mangels Alternativen kam der gelernte Außenverteidiger Ignace Van der Bremt im Abwehrzentrum zum Einsatz. Der starke Bullen-Keeper Philipp Köhn hielt in einer Sturm- und Drangphase der Linzer mit mehreren Paraden das 0:0 fest. Nach dem Seitenwechsel schwächte sich der LASK mit dem Ausschluss von Rene Renner (50.) selbst, die Salzburger konnten aus der numerischen Überlegenheit aber kein Kapital schlagen, weil auch ihre Kräfte schwanden. Erneut war es Adeyemi, der die Partie entscheiden hätte können, er verfehlte das Tor aber erneut (55.) und musste sich bei seiner Auswechslung in der 78. Minute eingestehen, dass er momentan nicht so recht im Rhythmus ist. In der Nachspielzeit setzte sich abermals Torhüter Köhn in Szene, der den Matchball von Sascha Horvath parierte und Red Bull Salzburg so einen Punktgewinn rettete.
"Nach den turbulenten Tagen ist es natürlich schwer, bei 100 Prozent zu sein. Dennoch haben wir versucht, das Optimum herauszuholen", sagte Bullen-Trainer Jaissle. Des einen Freud ist des anderen Leid: Der LASK hat nach dem 0:0 die Meistergruppe fix verpasst und spielt im Frühjahr gegen den Abstieg.
Im ÖFB-Cup feierte Ried am Mittwoch im Halbfinale gegen den TSV Hartberg einen 2:1 (0:0)-Sieg, die Innviertler stehen damit zum vierten Mal im Finale. Der Gegner wird erst am 16. März zwischen dem WAC und Titelverteidiger Salzburg ermittelt.