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ÖFB-Star Martin Hinteregger beendet völlig unerwartet seine Profikarriere

Martin Hinteregger hat seine Karriere als Fußball-Profi laut seinem derzeitigen Arbeitgeber Eintracht Frankfurt mit sofortiger Wirkung für beendet erklärt.

Immer für eine Überraschung gut: Martin Hinteregger.
Immer für eine Überraschung gut: Martin Hinteregger.

Bundesliga-Profi Martin Hinteregger beendet mit sofortiger Wirkung seine Fußballkarriere. Diesen überraschenden Entschluss des 29-Jährigen teilte Eintracht Frankfurt am Donnerstag mit. "Den Sieg in der Europa League habe ich deswegen so ausgiebig genossen, weil ich da schon wusste, dass es meine letzte große Siegesfeier mit den fantastischen Fans in dieser Stadt sein würde, die meine zweite Heimat geworden ist", sagte Hinteregger in der Vereinsmitteilung des Fußball-Bundesligisten. Er habe vergangenen Herbst schon einmal über ein Karriereende nachgedacht.

Der bis Juni 2024 gültige Vertrag bei Europa-League-Sieger Frankfurt wird aufgelöst. Sportvorstand Markus Krösche sagte: "Martins Entscheidung kam für uns unerwartet, aber er hat uns seine Perspektive und Gründe eindrücklich und überzeugend dargelegt. Daher war es für uns keine Frage, diesem sportlich schmerzlichen, aber menschlich nachvollziehbaren Wunsch zu entsprechen."

Für Österreich bestritt der Innenverteidiger bisher 67 Länderspiele. Die Spiele in der Nations League unter Neo-Teamchef Ralf Rangnick verpasste er zuletzt aufgrund einer Verletzung. Zuletzt war der Kärntner aufgrund seiner Geschäftsbeziehungen mit dem früheren FPÖ-Gemeinderat Heinrich Sickl in Erklärungsnot geraten. "In den vergangenen Wochen haben sich rund um meinen ,Hinti-Cup', den ich mit Herzblut und besten Gewissens ausgetragen habe, einige Themen ergeben, deren Tragweite mir erst im Nachhinein klar geworden ist. Emotionale, vielleicht unbedachte Worte von mir haben zu Irritationen geführt und dafür möchte ich mich entschuldigen", sagte Hinteregger nun.

Hintereggers Erklärung im O-Ton

"Ich hatte bereits im vergangenen Herbst erste Gedanken, nach der Saison aufzuhören. Ich habe mich sportlich in einer schwierigen Phase befunden: Meine Leistungen waren schwankend. Die Siege haben sich nicht mehr so gut angefühlt, dafür tat jede Niederlage doppelt so weh. Mein Leistungsschub im Frühjahr und unsere gemeinsamen Erfolge in der Europa League haben mich dann umso mehr motiviert, mich mit einem großen sportlichen Erfolg zu verabschieden.

Den Sieg in der Europa League habe ich deswegen so ausgiebig genossen, weil ich da schon wusste, dass es meine letzte große Siegesfeier mit den fantastischen Fans in dieser Stadt sein würde, die meine zweite Heimat geworden ist. Ich werde ausschließlich mit großer Dankbarkeit und Freude an meine Zeit bei der Eintracht zurückdenken, mich weiterhin mit dem Verein und seinen Anhängern fest verbunden fühlen und die Mannschaft bei ihrem weiteren Weg durch Europa als Fan unterstützen. Ich danke meinen Teamkollegen, dem Trainerteam, dem Team hinter dem Team, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der sportlichen Führung für das Vertrauen, die Unterstützung und die fantastische Zeit, die ich hier erleben durfte - vor allem danke ich den Fans, die immer hinter mir gestanden sind, gerade auch in schwierigen Zeiten. In den vergangenen Wochen haben sich rund um meinen ,Hinti-Cup', den ich mit Herzblut und besten Gewissens ausgetragen habe, einige Themen ergeben, deren Tragweite mir erst im Nachhinein klar geworden ist.

Emotionale, vielleicht unbedachte Worte von mir haben zu Irritationen geführt und dafür möchte ich mich entschuldigen. Das bedaure ich sehr. Um es nochmal ganz klar zu sagen: Rechtes, intolerantes und menschenverachtendes Gedankengut verurteile ich aufs Schärfste. Wer mich kennt, weiß das. Zunächst gilt es für mich, etwas Abstand zu gewinnen und mein Leben neu auszurichten. Ich bin dankbar, dass mir die Eintracht die Möglichkeit gibt, diesen Schritt jetzt zu gehen."

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KOMMENTARE (1)

Heinz Lippitz

Ehrlich gesagt, Hinteregger ist es jetzt klar geworden , dass man um jeden sogenannten Journalisten einen weiten Bogen machen muss. Die Arroganz der Medienlandschaft; wir machen die Stars und wir lassen Sie auch wieder fallen. Hinteregger will einfach wieder nur MENSCH sein und recht hat Er. Gratuliere zu dieser überraschenden Entscheidung. Die großen VERLIERER sind: der Deutsche und Österreichsicher Fussball, leider!
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