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Red Bull Salzburg weiß sich zu wehren und muss messerscharf bleiben

Red Bull Salzburg zeigte in Graz, dass die Elf nicht nur spielstark agiert, sondern auch keine Probleme hat, den Kampf anzunehmen.

Salzburg-Stürmer Sékou Koïta (r. gegen Wüthrich) machte viel Wirbel und traf zum 2:2.
Salzburg-Stürmer Sékou Koïta (r. gegen Wüthrich) machte viel Wirbel und traf zum 2:2.

Auswärts gegen den ersten Verfolger Sturm Graz bei aufgeheizter, in vielen Phasen auch gehässiger Atmosphäre die Tabellenführung verteidigt, viele Chancen herausgearbeitet und Rückschläge weggesteckt: Fußballmeister Red Bull Salzburg zeigte beim 2:2 gegen den Tabellenzweiten aus der Steiermark, dass die Elf von Trainer Gerhard Struber in dieser Saison in der Lage ist, den beinharten Kampf, wenn nötig, anzunehmen. Richtig dagegenzuhalten wird auch erforderlich sein, wollen die Bullen zum Auftakt der Champions League am Mittwoch in Lissabon gegen Benfica bestehen. Auch dort erwartet Österreichs Serienmeister im Estádio da Luz ein Hexenkessel. Für einen solchen zu sorgen, dafür sind die heißblütigen Fans der Portugiesen bekannt.

Konaté agiert zu eigensinnig

Red Bull Salzburg bleibt in der laufenden Saison weiter ungeschlagen. Aber in Graz mussten die Salzburger schon eine Topleistung, vor allem in kämpferischer Hinsicht, zeigen, um den Angriff der Grazer abzuwehren. Dass dies gelungen ist, lag auch an Angreifer Sékou Koïta, der als Joker, wie schon oft in den vergangenen Wochen, mit seiner körperbetonten Art aufzutreten frischen Wind in das Spiel der Bullen brachte. Der Nationalspieler aus Mali holte nicht nur den Elfmeter, der zum 2:2 führte, heraus. Er zeigte sich auch nervenstark und verwandelte sicher. Koïta nähert sich immer mehr einem Einsatz in der Startformation. Vor allem deshalb, weil Karim Konaté, der beste Chancen vergab, vergessen zu haben scheint, dass Fußball noch immer ein Mannschaftssport ist. Salzburgs bislang bester Torschütze der Saison agierte in vielen Szenen zu eigensinnig. Das wird auch Struber nicht gefallen haben. "Vieles spricht für Sékou. Er ist sehr umtriebig, dynamisch und schwer zu kontrollieren. In der Box hat er eine Nase und zeichnet sich mit Toren aus. Das ist wichtig für das Team in den tiefen Bewegungen. Er ist in vielerlei Hinsicht ein spannender Spieler. Sicher auch ein Kandidat für die Startelf gegen Benfica", sagte auch Salzburg-Trainer Struber.

"Wir waren messerscharf. Das war eine coole Leistung"

Dass der Serienmeister nach dem Führungstreffer des wieder enorm starken Innenverteidigers Samson Baidoo dann nach der Pause noch in Bedrängnis kam und 1:2 in Rückstand geriet, lag auch daran, dass die Bullen viele gute Tormöglichkeiten ausließen. "Meine Mannschaft hat sich aber nicht aus dem Tritt bringen lassen. Wir waren messerscharf. Das war eine coole Leistung. Wir haben uns durchgezockt und die Jungs haben das phasenweise richtig gut hinbekommen", betonte Struber, der sich auch deutlich zum diktierten Elfmeter äußerte: "Das war ein unglückliches Verteidigen und die Entscheidung war klar." Richtig, Sturms Jon Gorenc Stankovič hatte Koïtas Schienbein getroffen. Die Bullen hatten in der Schlussphase sogar noch die Möglichkeit, als Sieger vom Platz zu gehen. Denn bei einem Weitschuss von Luka Sučić musste Sturm-Torhüter Kjell Scherpen sein ganzes Können aufbieten, um den Ball über die Latte zu drehen. Dass Salzburg dem Sieg näher war, beweist, dass Scherpen zum Spieler des Spiels gewählt wurde.

Koïta kommt immer besser in Form

Gegen Lissabon hat Struber nach vielen Wochen, in denen er mit großen personellen Problemen zu kämpfen hatte, auch wieder viele Möglichkeiten, um die Portugiesen bei seiner Startformation zu überraschen. Innenverteidiger Baidoo spielt trotz seiner Jugend so, als hätte er nie etwas anderes getan, als die Abwehr zu organisieren. Die beiden weiteren Innenverteidiger Oumar Solet und Strahinja Pavlović werden gegen Benfica wieder im Kader stehen. Koïta kommt immer besser in Form und Sučić sprühte nach seiner Verletzungspause vor Spielfreude. "Ich will spielen, spielen und nur spielen", betonte der Offensivspieler. Die internationale Erfahrung von WM-Teilnehmer Sučić könnte für Salzburg schon in Lissabon zum Trumpf werden.

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