Das Theater rund um den ÖFB-Präsidenten Gerhard Milletich geht in die nächste Runde. Die Ethikkommission der Bundesliga soll nun bis Ende Jänner klären, ob der Burgenländer tatsächlich in seiner Funktion als ÖFB-Präsident Inserate für sein Unternehmen gekeilt hat. Oberösterreichs Verbandspräsident Gerhard Götschhofer hatte am Donnerstag bei einer außerordentlichen Präsidiumssitzung in Wien neue Beweise gegen Milletich vorgebracht. Für Götschhofer und seine Kollegen aus Salzburg (Herbert Hübel) und Tirol (Josef Geisler) sind die vorgelegten Unterlagen eindeutig und sollten genügen, um Milletich aus seinem Amt zu drängen.
Für den Großteil des Präsidiums waren die Beweise aber nicht ausreichend, um sich eindeutig gegen Milletich auszusprechen. Nun soll die Ethikkommission der Bundesliga klären, ob der ÖFB-Präsident noch tragbar ist oder nicht. Wie die Kommission entscheidet, könnte aber gar nicht mehr so wirklich ins Gewicht fallen, wie den SN ein Präsidiumsmitglied am Donnerstag mitteilte: "Das Präsidium ist derzeit massiv gespalten. Für Milletich wird es − egal wie die Causa endet − schwer, im Amt zu bleiben."
Bereits kommende Woche trifft sich das ÖFB-Präsidium erneut in Wien, um über das Trainingszentrum in Aspern und die Ausweitung der Akademien zu entscheiden. Weil eine einfache Mehrheit reicht, dürfte der Bau des Zentrums, trotz Widerstand einiger Verbandspräsidenten, am nächsten Freitag wohl beschlossen werden.