Von Bukarest bis Bukarest: In der rumänischen Hauptstadt debütierte der in Mattsee aufgewachsene Mittelfeldspieler 2009 unter Teamchef Didi Constantini, dort hatte er während der EURO 2021 auch seinen letzten Einsatz im Spiel gegen Nordmazedonien. Ab 2016 fungierte der heute 35-jährige Salzburger als Teamkapitän. Bei zwei EURO-Endrunden (2016, 2021) war er aktiv mit dabei. Eine Knieverletzung bremste den Vorzeigeprofi aus, im April 2023 war er zuletzt für den FC Augsburg im Einsatz.
Constantini als "Entdecker"
Mit 13 Jahren wechselte Baumgartlinger, bis dahin auch ein sehr talentierter Leichtathlet der Union Salzburg, zu 1860 München. Auch der FC Bayern war interessiert, hätte ihn aber erst ein Jahr später geholt. So wuchs er in der ausgezeichneten Nachwuchsschmiede der Sechziger auf. Zwei Saisonen lang war er danach bei Austria Wien, wo er zum Nationalspieler reifte. Der damalige Teamchef Didi Constantini war in gewisser Weise sein "Entdecker" gewesen: "Ich war als Bub in seinen Nachwuchscamps, und er sagte: 'Des wird a Guada!'", erinnerte sich Baumgartlinger zurück.
Bundesligadebüt unter Tuchel
In Mainz bestritt der Salzburger unter Trainer Thomas Tuchel das erste seiner 255 Bundesligaspiele in Deutschland. Nach Mainz (2011-2016) folgten Bayer Leverkusen (2016-2022) und zuletzt Augsburg als Stationen. Derzeit arbeitet der Vater von drei Kindern als Experte bei Sky. Und der einstige Vorzugsschüler wird wieder Student: Er absolviert eine Ausbildung der UEFA im Sportmanagement-Bereich. "Im Managementbereich sehe ich langfristig meine Zukunft", erklärt Baumgartlinger, der auch bereits in seiner Jugend eine Trainerausbildung absolviert hat.
Vom ÖFB wird der langjährige Spielführer offiziell vor dem Länderspiel am Dienstag im Happel-Stadion gegen Deutschland verabschiedet. Damit schließt sich ein Kreis: Der neue deutsche Bundestrainer Julian Nagelsmann war Teamkollege von Baumgartlinger im 1860-Nachwuchs.