Februar 1994: Kaum stand fest, dass Austria Salzburg den UEFA-Cup-Schlager gegen Eintracht Frankfurt in Wien spielen würde, füllten sich die Sonderzüge. So viel kostete das Fußballvergnügen damals.
Spätestens seit dem legendären 3:0-Sieg gegen Sporting Lissabon der Austria im Dezember 1993 lag Salzburg im Fußballfieber. Das Viertelfinale gegen Frankfurt im Wiener Ernst-Happel-Stadion zu spielen, erwies sich als goldrichtige Entscheidung. Die SN-Sonderreise per Zug fand reißenden Absatz, und das obwohl sich Bahnfahrt und Ticket auf bis zu 790 Schilling (nach heutigem Geldwert ca. 170 Euro) summierten. Günstiger wurde es für fußballbegeisterte Frauen, die im Stadion weniger Eintritt und somit in Summe rund 105 Euro (Geldwert umgerechnet auf 2019) zahlten.
Austria-Präsident Rudi Quehenberger konnte sich die Hände reiben. Sein Entschluss nach Wien zu gehen, war anfangs umstritten gewesen. "Wir werden ausverkauft sein" prophezeite der Klubchef schon vor Beginn des Kartenvorverkaufs.
Auch sportlich lief einen Monat vor dem großen Match alles nach Plan. Vom Trainingslager in Loipersdorf aus machte das Baric-Team einen Abstecher ins slowenische Murska Sobota, wo ein Testspiel gegen NK Mura einen 1:0-Erfolg (Torschütze: Leo Lainer) brachte. Es war 58 Tage nach dem "Wintermärchen" gegen Sporting der erste Freiluft-Auftritt der Violetten.