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GAK-Austria im ÖFB-Cup: "Zeitreise in die Vergangenheit"

Der GAK lädt die Wiener Austria am Freitag (19.00 Uhr/ORF Sport +) im Viertelfinale des ÖFB-Cups zu einem angekündigten Fußballfest. Die Steirer verzichteten im Vorfeld ihrer nostalgischen "Zeitreise" auf forsche Töne, bauen aber auf ihre Cup-Defensivstärke und eine tolle Kulisse. Die Austria ist gewarnt.

Die Wiener Austria ist gewarnt

Als Tabellenführer der Regionalliga Mitte ist der GAK im Süden Österreichs wieder eine etablierte Größe, im sportlichen Vergleich mit der Austria aber der "krasse Außenseiter" mit dem "Bonusspiel", wie Teamtrainer David Preiß sagte. "Es ist ein bisschen wie eine Zeitreise in die Vergangenheit und gleichzeitig ein Ausblick in eine hoffentlich glorreiche Zukunft. Wir sehen, wie es sein könnte, wenn wir weiter erfolgreich und wieder in der Bundesliga sind."

Heuer eliminierten die Steirer im Cup, den sie vier Mal - zuletzt 2004 beim Double - gewannen, jeweils zuhause Mannsdorf (6:0), Vorwärts Steyr (0:0, 4:2 i.E.), und Kapfenberg (3:0). Nun kommt die Austria nach Graz - unbestritten der größte Gegner seit langer Zeit. Der GAK wird das "Fußballfest" (Preiß) deshalb in der Merkur Arena, an alter, aber ungewohnter Stätte austragen. Bis Donnerstagmittag waren über 11.000 Tickets verkauft. "Die Fans dürstet, den GAK wieder weiter oben zu sehen", sagte Preiß, seit Oktober 2017 im Amt, zur APA. Er spricht schon jetzt von einer "Sensation".

Für die Steirer war Defensive bisher Trumpf, sie haben im Bewerb noch kein Gegentor kassiert. An der taktischen Ausrichtung wird nicht gerüttelt. "Es wäre vermessen zu sagen, wir machen gegen die Austria das Spiel. Wenn Beton anrühren auf einer Skala 1 und das Spiel machen 10 ist, dann werden wir uns zwischen 2 und 3 bewegen", sagte Preiß.

Der Lizenzierung für die 2. Liga vorgreifend, wurde im Jänner Ex-GAK-Profi Enrico Kulovits als neuer Cheftrainer präsentiert. Der 44-Jährige besitzt die UEFA-Pro-Lizenz, die Preiß fehlt. Preiß bleibt als Team-Trainer an Bord und wird als Form der Anerkennung gegen die Austria noch einmal den "Chef" geben.

Auf dem Spielersektor rüstete der GAK im Winter ebenfalls nach. Von Bundesligist Hartberg kam Daniel Geissler, verpflichtet wurden auch der vertragslose Thomas Zündel (ehemals Grödig, WAC) oder Ex-Kapfenberger Philipp Wendler. Mittelfeldspieler Marco Perchtold gewann bereits einmal ein wichtiges Cupspiel gegen die Austria: 2013 im Finale mit Regionalligist Pasching. Mit "Starspieler" Dieter Elsneg fehlt allerdings auch der vereinsintern beste Cup-Torschütze (4).

Der "absolute Höhepunkt" reißt den GAK mitten aus der Vorbereitung. "Fünf, sechs Trainings auf Rasen" zählte Preiß bisher. Die Meisterschaft beginnt für die Steirer erst am 9. März und damit zwei Wochen später als für die Austria. "Der Unterschied ist so wahrscheinlich noch größer als unter der Saison."

Darauf spekuliert die Austria nicht. "Den GAK zu unterschätzen, wäre verheerend", sagte Trainer Thomas Letsch, denn der Gegner sei "mindestens wie ein guter Zweitligist". "Mit 90 Prozent werden wir das Spiel nicht gewinnen." Letsch stellte sich auf ein engmaschiges Defensivnetz ein, in dem es Lücken zu finden gilt. "Das Problem hat uns in der Vergangenheit immer wieder beschäftigt, daran haben wir auch gearbeitet."

Der Deutsche freute sich auf ein besonders Spiel. "Es ist nicht vergleichbar mit dem Match vor 15 Jahren, wo sich die Austria und der GAK um die Meisterschaft 'gebattelt' haben. Es ist aber auch nicht das klassische Spiel Bundesligist gegen Regionalligist. Nicht umsonst führen sie die Regionalliga an."

Über 2.000 Fans werden die Violetten laut Clubangaben vor Ort unterstützen. Welche Spieler im 16-Mann-Kader stehen, wollte Letsch nicht verraten. Fix fehlen werden allerdings Thomas Ebner (Entzündung Adduktoren) und die kranken Christoph Martschinko und Vesel Demaku. Bei Neo-Stürmer Sterling Yateke fehlt die Spielberechtigung. Kapitän Alexander Grünwald sei hingegen "spielfähig", er dürfte anfangs auf der Bank sitzen.

Der Trainer bekräftigte, keinen Spieler schonen zu wollen. "Das können wir uns nicht leisten". Der Traum vom "Finale z'Haus" soll weiterleben. Letsch: "Wir wollen unbedingt ins Halbfinale und dem Ziel, das Finale zu Hause zu spielen, einen Schritt näher kommen."

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