Die dreimalige Weltmeisterin wehrt sich gegen eine Regel des Weltverbandes IAAF, die Testosteron-Limits für Mittelstreckenläuferinnen mit intersexuellen Anlagen vorsieht. Die Regelung sei eine Verletzung von Semenyas Menschenwürde, Privatsphäre und ein Fall von Diskriminierung, sagte Südafrikas Sportministerin Tokozile Xasa am Freitag. Es sei inakzeptabel, dass gesunde Frauen sich einer Hormonbehandlung unterziehen sollten. Die Regierung werde Semenya juristisch beistehen, so die Ministerin.
Der Regelung zufolge sollen Frauen das Startrecht für bestimmte Rennen nur erhalten, wenn ein spezifischer Testosterongehalt im Blut (5 Nanomol pro Liter) nicht überschritten wird. Läuferinnen müssten künftig "innerhalb einer durchgehenden Periode von mindestens sechs Monaten - beispielsweise durch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel" - ihren erhöhten Wert dauerhaft reduzieren.
Semenya steht seit Jahren im Mittelpunkt einer Debatte über Hyperandrogenismus und Intersexualität. Mit ihren vielen dominanten Siegen hat sie die weltweite Diskussion um Chancengleichheit und die Würde von Athletinnen mit hohen Testosteronwerten ausgelöst.