Klassische Ziele für Winter-Trainingslager waren auch 1994 schon Spanien, Portugal oder die Türkei. Otto Baric hatte bei der Vorbereitung auf die UEFA-Cup-Duelle mit Eintracht Frankfurt aber anderes im Sinn, weil er winterliche Verhältnisse bei diesen großen Matches erwartete. "Weil wir schon Anfang März das Hinspiel gegen Frankfurt hatten, meinte der Trainer, wir sollten nicht in den Süden auf Trainingslager fahren", erinnert sich der damalige Clubsekretär Rudi Mirtl. Die Wahl fiel daher auf Belgien, sehr zum Missfallen der Austria-Kicker um Otto Konrad und Heimo Pfeifenberger.
Gar nicht weit von Brügge, wo jüngst Red Bull Salzburg spielte, bezogen die Violetten im Februar 1994 Quartier. Das Stimmungsbarometer sank angesichts der suboptimalen Bedingungen noch tiefer: knackige Minusgrade, starker Wind, schlechter Rasen, teilweise gefrorener Boden, da fühlten sich die Fußballer beinahe wie die Wintersportler, die zur selben Zeit in Lillehammer um Olympiamedaillen kämpften. Mitten im Camp flüchteten die Austrianer daher in ein Alternativ-Quartier in Brüssel. Vielversprechenden Tests wie einem 2:2 gegen Bochum und einem 1:1 gegen Beveren folgte eine 0:5-Schlappe gegen Mechelen, bei der Trainer Baric fehlte. Er beobachtete zur selben Zeit UEFA-Cup-Gegner Eintracht Frankfurt in der Bundesliga. Und zwar just bei Karlsruhe, wohin die Salzburger ja später auch noch reisen sollten.