Für die Basketball-Herren der BBU ist Ende März die Saison mit dem Aus im Viertelfinale der 2. Bundesliga zu Ende gegangen. Zwar gelang gegen Mattersburg der erste Play-off-Sieg der Vereinshistorie, dennoch war die Enttäuschung über die vergebene Chance nach einer sonst über weite Strecken starken Saison groß. Vor allem das fehlende Teamplay in den entscheidenden Phasen schmerzte nicht nur die ihr Team oft enthusiastisch unterstützenden Fans.
Dass der Traum vom Aufstieg erneut geplatzt war, zeigte vor einer Woche erste Auswirkungen. Obmann Raphael Miksch räumte seinen Posten und gab auch seinen Rücktritt als Spieler bekannt. Ausschlaggebend waren Differenzen über die zukünftige Ausrichtung des Vereins − sprich: wie schnell und intensiv der Aufstieg in die höchste Spielklasse angestrebt werden soll. Beinahe zeitgleich wurde der Vertrag mit Cheftrainer Christian Ponz verlängert.
Nun steht fest, dass zwei weitere Schlüsselspieler den Verein verlassen werden. Neben Adrian Mitchell wird auch sein Halbbruder Lorenzo O'Neal künftig nicht mehr für die BBU auflaufen. Mitchell war Anfang 2019 zu seinem Jugendverein zurückgekehrt, bei dem damals sein Vater Aaron als Cheftrainer auf der Bank saß.
Die Rückkehr des verlorenen Sohns machte den Vereinsverantwortlichen nach mehreren Abgängen unter der Saison Mut. Immerhin war er 2017 zum Rising Star der 1. Bundesliga gewählt worden und hatte für Österreichs U18- und U20-Nationalteam gespielt. Danach warf ihn jedoch eine lange Verletzungspause aus der Bahn. Mit der Heimkehr nach Salzburg wollte er wieder zu alter Stärke auflaufen.
Die Verpflichtung von Lorenzo O'Neal hatte 2021 dann für noch mehr Aufsehen gesorgt, war der Erstliga-Routinier doch vier Jahre zuvor wegen eines plumpen Manipulationsversuchs bei einer Dopingkontrolle gesperrt worden. Auch für ihn sollte die BBU nach der langen Zwangspause einen Neustart bedeuten.
Wie wichtig die beiden Spieler für das Salzburger Spiel wurden, zeigt die Statistik der abgelaufenen Saison. Mit zusammen 70 versenkten Dreipunktwürfen und 167 Assists waren sie in diesen Kategorien die Nummern eins und zwei des Clubs. "Leider hat es mit ihnen Differenzen bei der Spielphilosophie und Zielsetzung gegeben", erklärt Coach Ponz. "Wir wollen im Club Teambasketball spielen. Zudem hat die innere Stärkung des Vereins Priorität gegenüber dem Aufstieg."