Mit einem Jahr Verspätung haben sich Dimitrii Mityaev (Russland), Luis Alberto Hernando (Spanien) und Timothy Olson (USA) am Samstag in Bad Hofgastein zu den ersten Trailrunning-Team-Weltmeistern gekürt. Hatte Schneefall im Vorjahr nur den Prolog zugelassen, konnten heuer weder die Hitzewelle noch die starke Konkurrenz den Staffel-Triumph der favorisierten Weltklasse-Athleten verhindern. Nachdem sich das Trio am Donnerstag im Vorlauf über 15 Kilometer die erste Startposition und einige Sekunden Vorsprung auf die Verfolger gesichert hatte, zog man am Samstag bei brütender Hitze auf und davon.
Mityaev behauptete als Startläufer die Führung und distanzierte auf der anspruchsvollen Strecke über 25 Kilometer und rund 1900 Höhenmeter sogar den auf der "Kurzstrecke" höher eingeschätzten Deutschen Anton Palzer, der im Prolog die Einzelwertung für sich entschieden hatte. Für die Entscheidung sorgte dann Alberto Hernando. Als der dreifache Trailrun-Weltmeister nach 60 Kilometern über den Graukogel und Stubnerkogel - in Summe mehr als 3600 Höhenmeter - um 13 Uhr, also exakt neun Stunden nach Rennstart, an Schlussläufer Olson übergab, waren die schnellsten Verfolger schon eine halbe Stunde zurück.
Der US-Amerikaner Olson ließ sich den Sieg auf dem abschließenden Marathon mit 2100 Höhenmetern nicht mehr nehmen. Um kurz nach 17 Uhr liefen die drei Topstars der Trailrunning-Szene gemeinsam als Weltmeister ins Ziel. "Das Rennen mit diesen Jungs zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes und bei den ersten Infinite World Championships ein unbeschreibliches Gefühl" sagte stellvertretend Olson. "Durch die tolle Rennatmosphäre haben wir jeden Schritt genießen können." Schon unmittelbar nach seinem Ultra-Trail-Lauf zum Mittag hatte Alberto Hernando - locker an der Bande lehnend - erklärt: "Eine sehr hartes, aber perfektes Rennen."
Auch sein deutscher Widersacher Benjamin Bublak, der mit seinen Landsmännern Palzer und Janosch Kowalczyk in einer Zeit von 13:32:27 Stunden den zweiten Gesamtrang holte, zeigte sich im Ziel beeindruckt: "Die Strecke ist genial. Wenn ich etwas frischere Beine gehabt hätte, wäre sie halt noch geiler gewesen", meinte der Deutsche, der schon mit einem Muskelkater in den 60-Kilometer-Lauf gegangen war. Bronze ging an Raul Criado Sánchez, Manuel Anguita Bayo und Ruben Vigil Chacon aus Spanien (13:55:32 Stunden). Auf Rang fünf liefen nach 14:14:37 Stunden als beste Österreicher Michael Kabicher (St. Lorenz) und Florian Grasel (Bad Erlach) - gemeinsam mit Ivan Paulmichl aus Italien - ein.