Es brodelte in der mit rund 400 Zuschauern bestens gefüllten Halle der NMS Rauris - "und am Ende brachen alle Dämme", berichtet Obmann Rupert Rieß sen. von äußerst emotionalen Momenten im Finale der 2. Bundesliga. Ein "Husarenstück der Sonderklasse" sei gegen das ASKÖ Combat Center aus Wels zu sehen gewesen. Der Nervenkrimi vom Feinsten ging mit einem Happy End für die Pinzgauer in die Vereinsgeschichte ein.
Nach einem 2:5-Rückstand aus dem ersten Durchgang hingen die Köpfe längst nicht schief. "Wir haben den Glauben nicht verloren. Das ist auch eine Frage der Ehre vor so einem begeisterten Publikum. Da will man nicht verlieren", sagt Rieß. So setzte die Truppe zur Aufholjagd an, stellte den Punktegleichstand zum 7:7 her und es ging in den Showdown. Das Los für einen Entscheidungskampf fiel auf die Klasse bis 66 kg, der erst 18-jährige Slowake Juraj Okladal zeigte sich außerordentlich nervenstark und machte den Deckel drauf. Sein Sieg gegen den favorisierten Gegner aus Wels besiegelte den Titel und den Wiederaufstieg in die erste Judo-Bundesliga.
"Das ganze Team bot eine herausragende kämpferische Leistung", streute der Obmann nicht nur dem Legionär Rosen. "Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Tommy ‚Löwenherz' Grössig, der nach der regulären Kampfzeit und nach über zwölf Minuten im Golden Score seinen Gegner mit einer spektakulären Wurftechnik besiegen konnte." Die Punkte eroberten Eric Müller, Juraj Okladal (je zwei), Matej Poliak, Samuel Lamm, Thomas Grössig und Gerald Grössig (je einen).
Rupert Rieß sen.: "Der Titel ist ein großer Motivationsfaktor für den Nachwuchs"
Was Rieß noch hervorhebt: "Ein extra Lob und ein Dankeschön geht an die vielen Zuschauer, die unsere Mannschaft großartig anfeuerten. Es waren auch so viele Kinder und Jugendliche vor Ort, die mit glänzenden Augen mitgefiebert haben. Dieser Titel ist ein großer Motivationsfaktor für den Nachwuchs."
Den Meisterpokal erhält die JU Pinzgau am 22. November in Gmunden. "Das wird lässig im Rahmen des Final-4 der ersten Bundesliga." Danach freue man sich auf die Herausforderung in der höchsten nationalen Leistungsklasse. Wohl wissend, "dass es für uns mit unserem jungen Team dort sehr schwer wird." 28 Jahre lang war der Verein durchgehend erstklassig, ehe nun zwei Saisonen lang eine Stufe darunter Selbstvertrauen getankt wurde. Die Zeit ist reif, um eine neue Serie zu starten.


