Bei den Olympischen Spielen in Peking hatte Katharina Ramsauer als 29. abgeschwungen, in der Heimat ist das Buckelpisten-Ass am Wochenende zum Sieg gefahren. Beim Freestyle-Europacup in Gaißau-Hintersee war die 26-Jährige am Samstag nicht zu schlagen. Tags darauf musste sie den Strapazen, die sie als Mitorganisatorin auf sich genommen hat, Tribut zollen und belegte den neunten Rang.
"Ich war zu müde und hatte schon in der Qualifikation Probleme. Das Präparieren der Piste, das Organisieren - mir war heute alles zu viel", sagte die Lokalmatadorin nach dem zweiten Wettkampf am Sonntag. Ihr Ziel für das Wochenende hatte sie ohnehin bereits am Vortag erreicht. Die Flachgauerin, die die Qualifikation als Siebte abgeschlossen hatte, setzte sich bei nebligen Verhältnissen auf dem 214 Meter langen Kurs am Anzenberg vor der Britin Leonie Gerken Schofield und der Französin Fantine Degroote, der Siegerin am Sonntag, durch. "Das war sensationell. Alles hat super funktioniert. Zum ersten Mal in dieser Saison habe ich wirklich gezeigt, was ich kann", resümierte Ramsauer zufrieden.
Doch auch in Gaißau-Hintersee stand nicht allein der Sport im Mittelpunkt. Den Krieg in der Ukraine konnte niemand ausblenden. Am wenigsten gewiss die teilnehmenden Sportlerinnen und Sportler aus dem von Russland überfallenen Land. "Die Situation in der Ukraine war sehr präsent", betonte Ramsauer. Sie berichtete von einem ukrainischen Trainer, der von Salzburg an die Grenze seines Heimatlands zurückreiste, um seine Familie in Sicherheit zu bringen. Das Herrenteam trat am Sonntag gar nicht mehr an, nachdem sich ein Athlet im Training an der Schulter verletzt hatte. Die ukrainische Mannschaft bleibt vorerst in Mitteleuropa.
Und Ramsauers nächste Stationen? Zuerst geht es zum Europacup im bayerischen Bad Wiessee, ehe sie am 12. und 13. März erneut um den Heimsieg fährt. Denn Gaißau-Hintersee springt als Ersatzaustragungsort ein. "Wir haben hier so viel Schnee wie lange nicht. Die Pisten haben auch an diesem Wochenende super gehalten", sagt die Salzburger Olympionikin, die auf Europacupebene noch viel vorhat. "Ich möchte in den nächsten Rennen so viele Podestplätze wie möglich erreichen."