Gleich vier heimische Schwimmtalente werden Salzburg dieses Jahr bei europäischen Großveranstaltungen vertreten. Sehr zur Freude von Verbandspräsident Clemens Weis. "Ich bin sehr stolz und glaube, dass wir aktuell sehr vieles richtig machen", erklärt der Salzburger. Vor nicht einmal einem halben Jahr hatten seinen Schützlingen noch etliche Sekunden auf die geforderten Europa-Limits gefehlt. Aber schon damals hatte sich Weis zuversichtlich gezeigt. Seine junge Riege sei hoch motiviert und talentiert, habe die nötige Einstellung und mit Landestrainer Plamen Ryaskov nun auch einen starken Unterstützer. Zur Erbringung der Normen habe man überdies noch genügend Zeit.
Mladenovic und Tichy fahren nach Baku
Dass er mit seiner optimistischen Prognose keineswegs übertrieben hat, zeigte sich bereits kurz vor dem Jahreswechsel, als Luka Mladenovic bei einem internationalen Meeting in Györ über 100 m und 200 m Brust die Limits für das Europäische Olympische Jugendfestival (EYOF) in Baku knackte. Seinen damals aufgestellten Jugendrekord über die 200 m verbesserte er vergangenes Wochenende in Kranj noch einmal auf 2:23,50 Minuten. Zudem stellte er beim selben Meeting mit 30,77 Sekunden auch über 50 m Brust eine neue Bestmarke auf.
Zum Jugendfestival nach Baku darf auch Anastasia Tichy fahren. Die 14-Jährige schwamm in Kranj die 200 m Delphin in 2:20,78 Minuten und unterbot damit das EYOF-Limit um knapp zwei Sekunden. Außerdem verbesserte sie den Juniorenrekord über die halbe Distanz auf 1:03,52 Minuten.
Eine halbe Minute in einem halben Jahr
Salzburg wird nicht nur bei den Jugendspielen in Baku mit zwei Talenten vertreten sein. Auch bei der Jugend-EM in Kasan gehen heuer gleich zwei Salzburger an den Start. Einer davon ist Luca Karl. Der 16-Jährige hat seine persönliche Bestzeit über 1500 Meter Freistil im letzten halben Jahr um eine gute halbe Minute verbessert. In Kranj schwamm er noch einmal zwölf Sekunden schneller als im Dezember in Györ, wo er den Salzburger Landesrekord in der allgemeinen Klasse bereits um 15 Sekunden nach unten geschraubt hatte. Seine neue Topmarke von 15:50,83 Minuten reichte nun endlich auch für die internationale Qualifikation. Quasi im Vorbeischwimmen stellte er zudem einen neuen Landesrekord über 800 m auf. Auf dem Weg zu seiner neuen 1500er-Bestzeit schlug er nach 8:27,14 Minuten bei 800 m an und verbesserte damit seine bisherige Rekordmarke um mehr als zwei Sekunden.
Auch Ispas knackte 1500er-Limit
Nicht mit dabei in Kranj war Alexandru Ispas. Der Salzburger hält sich aus familiären Gründen aktuell in den USA auf und nahm dort letzte Woche am TYR Pro Swim in Des Moines teil. Dabei knackte auch er das Jugend-EM-Limit über 1500 m Freistil. In 15:55,12 Minuten blieb er immerhin 46 Hundertstel unter der geforderten Norm.
Dass Salzburg gleich mit vier Talenten auf europäischer Ebene vertreten ist, macht Verbandspräsident Weis unheimlich stolz. Die Lorbeeren für die Aufbauarbeit im Hintergrund will er aber keineswegs selbst ernten. "Das ist der Arbeit unseres Landestrainer Plamen Ryaskov zu verdanken", betont Weis. "Seit seinem Antritt vor knapp zehn Monaten ist ein deutlicher Aufwind zu spüren."