Das Salzburger Tennis-Ass Arabella Koller hat den Titel bei den Österreichischen Hallenmeisterschaften in Wien verpasst. Die 20-Jährige aus Großgmain musste sich am Samstagvormittag im Finale der drei Jahre jüngeren Elena Karner 4:6, 7:6 (5), 3:6 geschlagen geben. Damit ging auch das vierte Duell der beiden Youngsters an die Kärntnerin, die bei Günter Bresnik in der Südstadt trainiert.
Koller verspielte 4:0-Führung im ersten Satz
Anfangs war alles für Koller gelaufen, die auf dem Weg ins Endspiel nur 14 Games und keinen Satz abgegeben hatte. Mit einer krachenden Vorhand ging die Nummer drei der Setzliste mit 4:0 in Führung. Doch unter anderem mit zwei Doppelfehlern im fünften Game brachte der Schützling von Gerald Mild ihre anfangs sehr fehleranfällige Konkurrentin ins Spiel. Die ungesetzte Karner, die im Semifinale Topfavoritin Yvonne Neuwirth in drei Sätzen besiegt hatte, drehte auf und gewann den ersten Durchgang mit 6:4.

Hin und Her im zweiten Durchgang - Koller wehrte Matchball ab
Anderes Bild im zweiten Satz: Karner führte früh mit einem Break und sicherte sich auch das umkämpfte Game zum 3:1, das mehrmals über Einstand ging. Koller blieb aber dran und schaffte das Rebreak zum 4:4. Das leitete eine spannende Schlussphase ein, in der keine Akteurin mehr ihr Aufschlagspiel durchbringen sollte. Karner servierte zwei Mal auf den Turniersieg auf und vergab nach 134 Spielminuten beim Stand von 6:5 einen Matchball. Doch Koller spielte auch mit dem Rücken zur Wand sehr aktiv und erzwang ein Tiebreak. In diesem zog die Salzburgerin auf 5:1 davon und nutzte mit einem tollen Vorhand-Winner zum 7:5 den zweiten Satz - fast zweieinhalb Stunden waren da bereits absolviert.

Karner hatte das bessere Ende - und hob ab
Auch im Entscheidungssatz begegneten sich die beiden Finalistinnen lange auf Augenhöhe. Zuerst gaben beide den Aufschlag ab, dann servierten sie stark. Keine Spielerin konnte sich Vorteile erarbeiten, ehe Karner mit einem Break auf 5:3 stellte. Die 17-Jährige hatte den Titel damit erneut selbst in der Hand und nutzte ihren dritten Matchball nach 2:59 Stunden zum 6:3 im finalen Satz. Und kurz darauf saß die neue österreichische Hallenmeisterin bereits im Flugzeug nach Teneriffa. Beim Buchen des Fluges für Samstagnachmittag hatte die junge Kärntnerin wohl nicht gedacht, fast zur selben Zeit noch um den Titel zu spielen. Das Endspiel wurde deshalb vorverlegt und Karner konnte als Siegerin zum ITF-Turnier abheben.
Neuchrist nutzte siebenten Matchball
Auch das Herren-Finale zwischen zwei Wiener WAC-Kollegen, die im Semifinale die Salzburger Lukas Neumayer und Gabriel Schmidt bezwungen hatten, wartete mit ähnlicher Dramaturgie auf. Maximilian Neuchrist dominierte dank seines hervorragenden Aufschlags das Match, Lenny Hampel fand nach dem 3:6 erst Mitte des zweiten Satzes ins Spiel - auch, weil der 23-Jährige den 29-Jährigen vermehrt in Rallyes verstricken konnte. Nach dem 6:3 für Hampel ging der dritte Satz ohne Break über die Bühne, Neuchrist vergab bei 6:5 den ersten Matchball. Im Tiebreak sollte er erst den insgesamt siebenten verwerten und gewann mit 7:6 (7).
Die Doppel-Titel eroberten Liel Rothensteiner (NÖTV) und Nina Plihal (KTV) sowie Dominik Wirlend und Paul Holzinger (beide NÖTV). Im Mixed siegten Yvonne Neuwirth (STTV) und David Pichler (BTV).