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Werner Lorant: "Ich werde dem FC Hallein das Kämpfen lehren"

Der deutsche Kulttrainer Werner Lorant hat eine neue Mission: Der 70-Jährige soll den Landesligisten FC Hallein vor dem Abstieg retten.

Werner Lorant soll den FC Hallein vor dem Abstieg retten.
Werner Lorant soll den FC Hallein vor dem Abstieg retten.

Der FC Hallein sorgte am Mittwoch für einen Knalleffekt im Salzburger Fußball-Unterhaus. Der Tabellenletzte der 1. Landesliga gab bekannt, dass für die letzten sieben Saisonspiele Werner Lorant das Traineramt übernehmen wird. Im SN-Interview spricht der Deutsche, der 2017 schon den Stadtrivalen Union Hallein zum Klassenerhalt führte, über sein überraschendes Comeback, seine alte Fußball-Liebe Eintracht Frankfurt und warum er noch immer auf die deutsche Nationalmannschaft sauer ist.

Warum wagen Sie mit 70 Jahren ein Comeback als Trainer? Werner Lorant: Hören Sie mal. Was heißt wagen. Ich wage es nicht, sondern es reizt mich. Der Fußball wird mich immer reizen, da spielt das Alter keine Rolle.

Mussten Sie lange überlegen? Nein. Mein Freund David König hat mich gefragt, nach einem kurzen Gespräch war alles unter Dach und Fach.

Was wissen Sie über Ihre neue Mannschaft? Ich weiß alles, was ich wissen muss. Den Rest werde ich ab Donnerstag im Training erfahren. Die Mannschaft muss von Beginn an Gas geben, das werde ich den Spielern heute auch klar vermitteln.

Sie haben sieben Spiele Zeit, um den FC Hallein vor dem Absturz in die 2. Landesliga zu retten. Sie kennen aber weder Ihre Truppe noch die Liga. Ist diese Aufgabe überhaupt lösbar? Natürlich. Ich werde dem FC Hallein das Kämpfen und Laufen lehren. Nur wer um jeden Zentimeter kämpft und am Platz alles gibt, hat bei mir eine Chance. Mit Schönspielen werden wir die Liga sicher nicht halten.

Sie springen, wie bei Union Hallein, wieder als Feuerwehrmann ein. Ist ein längerfristiges Engagement nicht mehr denkbar? Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu David König, deswegen helfe ich ihm sehr gerne. Aber natürlich könnte ich mir ein längerfristiges Engagement vorstellen. Wenn der richtige Verein kommt, kann es schon sein, dass ich länger bleibe. Aber auf Abenteuer lasse ich mich in meinem Alter sicher nicht mehr ein.

Bekommen Sie noch "abenteuerliche" Angebote? Immer wieder. Vor drei Wochen wollte mich ein chinesischer Verein haben. Ich habe aber sofort abgesagt, mich bringt man aus Waging nicht mehr so schnell weg. Solche Sachen sollen die jungen Laptop-Trainer machen.

Sie haben als Spieler mit Eintracht Frankfurt den UEFA-Pokal gewonnen. Was sagen Sie zum aktuellen Siegeszug der Frankfurter in der Europa League? Die Eintracht spielt sehr gut. Hinten stabil und schnell nach vorne. Das ist genau mein Fußball. Das komplette Gegenteil zu dem, was uns die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft gezeigt hat. So kann man als Deutschland bei einem großen Turnier nicht auftreten. Das ärgert mich noch immer.

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