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Novak Djoković wird den Thron auch 2024 nicht räumen

Von wegen Wachablöse: Der Serbe war im Endspiel der ATP Finals in Turin gegen Jannik Sinner eine Klasse für sich. Folgt auf ein fast perfektes Jahr der "Golden Slam" 2024? Die Rekordjagd von Djoković geht schon diese Woche weiter.

Novak Djoković holte bei den ATP Finals die nächste große Trophäe.
Novak Djoković holte bei den ATP Finals die nächste große Trophäe.

Die Diskussion über den erfolgreichsten Spieler aller Zeiten hat Novak Djoković heuer in Roland Garros beendet - und auch bei jener über den aktuell Besten gibt es keine zwei Meinungen. Das 6:3, 6:3 gegen Jannik Sinner im Endspiel der ATP Finals in Turin war eine Machtdemonstration des Serben, der damit ein fast perfektes Jahr krönte. Und auch jenen, die glauben, dass er mit 36 nun langsam genug haben könnte, richtete Djoković direkt danach aus: "Ich habe immer die höchsten Ambitionen und Ziele. Das wird im nächsten Jahr nicht anders sein."

Djoković fertigt Jungstars ab

War es im Lauf des Jahres zwischenzeitlich zur Wachablöse durch Carlos Alcaraz gekommen, rückte Djoković vor allem am Wochenende die Kräfteverhältnisse eindrucksvoll zurecht. In der Gruppenphase rang Sinner den 24-fachen Grand-Slam-Sieger in einem höchstklassigen Duell nieder, im Endspiel verzeichnete der Lokalmatador dann aber einen eklatanten Leistungsabfall. Der 22-Jährige schien von der Situation, dass er daheim vor 15.000 enthusiastischen Fans seinen bislang größten Erfolg feiern kann, beeindruckt. Zu verkrampft, zu fehlerhaft und zu leichtfertig vergab er Mitte des zweiten Satzes Chancen, noch einmal zurückzukommen. So war Djoković, wie schon beim 6:3, 6:2 im Halbfinale über Alcaraz, unantastbar. "Ich habe in diesem Spiel gesehen, was ich noch alles verbessern muss", sagte Sinner, der danach dennoch gefeiert wurde wie ein Sieger.

Golden Slam als klares Ziel

Djoković-Coach Goran Ivanišević sprach aus, was - im Vergleich zur Gruppenphase - im Halbfinale und Finale von Turin augenscheinlich war: "Wenn der wahre Novak Djoković den Platz betritt, dann kann im Moment niemand mit ihm mithalten." Und es hat auch gezeigt, dass die junge Generation weiter in der Rolle der Herausforder ist. Alcaraz (20), Sinner (22) und Holger Rune (20) erwartet Djoković künftig als seine größten Widersacher.

Jannik Sinner war im Finale chancenlos.
Jannik Sinner war im Finale chancenlos.

"Sie spielen großartig. Aber wenn sie gegen mich auf dem Platz stehen, sollen sie wissen, dass sie ihr bestes Tennis spielen müssen, um mich schlagen zu können", kündigt er weiter an.

Alcaraz hat im Wimbledonfinale den Grand Slam von Djoković vereitelt. Und so könnte der Ansporn für 2024 für einen, der von der Jagd nach Rekorden getrieben wird, kaum größer sein. Nur Olympiagold fehlt ihm noch. Ohne das Wort "Golden Slam" in den Mund zu nehmen, sagt Djoković auch: "Die Olympischen Spiele und die vier Grand Slams sind definitiv die Ziele."

Krönung im Davis Cup?

Sogar 2023 hat er noch nicht genug. Denn fast genauso wichtig ist ihm, zum zweiten Mal nach 2010 den Davis Cup zu holen. Das Finalturnier der besten acht in Málaga beginnt am Dienstag, im Halbfinale könnte Italien mit Sinner warten. "Das ist eine ganz wichtige Woche für Serbien als Sportnation", sagt Djoković, der zunächst am Donnerstag von den Briten gefordert wird.

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