Die Diskussion über den erfolgreichsten Spieler aller Zeiten hat Novak Djoković heuer in Roland Garros beendet - und auch bei jener über den aktuell Besten gibt es keine zwei Meinungen. Das 6:3, 6:3 gegen Jannik Sinner im Endspiel der ATP Finals in Turin war eine Machtdemonstration des Serben, der damit ein fast perfektes Jahr krönte. Und auch jenen, die glauben, dass er mit 36 nun langsam genug haben könnte, richtete Djoković direkt danach aus: "Ich habe immer die höchsten Ambitionen und Ziele. Das wird im nächsten Jahr nicht anders sein."
Djoković fertigt Jungstars ab
War es im Lauf des Jahres zwischenzeitlich zur Wachablöse durch Carlos Alcaraz gekommen, rückte Djoković vor allem am Wochenende die Kräfteverhältnisse eindrucksvoll zurecht. In der Gruppenphase rang Sinner den 24-fachen Grand-Slam-Sieger in einem höchstklassigen Duell nieder, im Endspiel verzeichnete der Lokalmatador dann aber einen eklatanten Leistungsabfall. Der 22-Jährige schien von der Situation, dass er daheim vor 15.000 enthusiastischen Fans seinen bislang größten Erfolg feiern kann, beeindruckt. Zu verkrampft, zu fehlerhaft und zu leichtfertig vergab er Mitte des zweiten Satzes Chancen, noch einmal zurückzukommen. So war Djoković, wie schon beim 6:3, 6:2 im Halbfinale über Alcaraz, unantastbar. "Ich habe in diesem Spiel gesehen, was ich noch alles verbessern muss", sagte Sinner, der danach dennoch gefeiert wurde wie ein Sieger.
Golden Slam als klares Ziel
Djoković-Coach Goran Ivanišević sprach aus, was - im Vergleich zur Gruppenphase - im Halbfinale und Finale von Turin augenscheinlich war: "Wenn der wahre Novak Djoković den Platz betritt, dann kann im Moment niemand mit ihm mithalten." Und es hat auch gezeigt, dass die junge Generation weiter in der Rolle der Herausforder ist. Alcaraz (20), Sinner (22) und Holger Rune (20) erwartet Djoković künftig als seine größten Widersacher.