Die Medaillengewinner hatten sich aber mit starken Trainings und in der Qualifikation, die auf den Plätzen eins bis vier das gleiche Resultat wie im Bewerb gebracht hatte, in den Vordergrund geschoben. "Ich habe immer daran geglaubt, dass es ein gutes Omen ist, wenn man in guter Form aus dem Training rauskommt", sagte Deutschlands Cheftrainer Werner Schuster.
Der Österreicher aus dem Kleinwalsertal absolviert in Innsbruck und Seefeld sein letztes Großereignis als Coach. Für die Zeit nach dieser Saison hat der Wahl-Tiroler drei Alternativen: Eine andere Tätigkeit im DSV, ein Jahr Auszeit oder (und) eine (anschließende) Tätigkeit in Stams.
Eisenbichler setzte sich mit seinem ersten Sieg gleich die WM-Krone auf. "Er ist ein extremer Typ", sagte Schuster über den Nachfolger des neuerlich verletzten Severin Freund, des Champions von 2015. "Er hat immer wieder eigene Ideen, man könnte es auch als Hirnfürze bezeichnen, bei denen man ihm helfen muss. Da braucht man auch Geduld", sagte der Cheftrainer über den 27-Jährigen.""Es hat gedauert bei ihm. Er ist sich oft selbst im Weg gestanden, aber die drei Trainingstage auf dem Bergisel waren perfekt."
Der Sprung zum Sieg sei unfassbar gewesen, mit dem genommenen Risiko hätte "Eisei" auch auf dem Vorbau landen können, erklärte Schuster. Doch der Siegsdorfer zog durch und landete nach zuvor 131,5 erst bei der Tageshöchstweite von 135,5 m. "Das war einer meiner geilsten Sprünge bisher", jubelte der Weltmeister. Anteil am Gold hatte auch ein Norweger. Ex-Skiflug-Weltmeister Roar Ljökelsöy ist für Eisenbichler als Co-Trainer der Ruhepol bei den Wettkämpfen.
Der aus dem Schweizer Jura stammende Killian Peier war nach dem Sieg in der Qualifikation nervöser als im Wettkampf. Nach seiner Halbzeitführung führte er in der Pause Selbstgespräche, um sich die wichtigen Aspekte des Sprungs nochmals vor Augen zu führen. Die Bergiselschanze kommt ihm entgegen, der siebente Platz am 4. Jänner bei der Tournee war sein bisher bestes Weltcupresultat.
Nun hat er Bronze, die erste Schweizer Skisprung-WM-Medaille seit dem dritten Rang von Simon Ammann 2011. Der Vierfach-Olympiasieger und seine Kollegen fielen vor Freude über Peier her. Die Winterspiele 2018 hatte der 23-Jährige noch verpasst, nun hat er Bronze. "Es ist das Wunder des Skispringens. In unserem Sport kann alles sehr schnell gehen. Aber man muss daran glauben und alles geben."