Liensberger war mit ihren beiden dritten Plätzen in Levi sowie jeweils Rang zwei in Semmering und Zagreb zuletzt Beste eines immer stärker werdenden ÖSV-Slalomteams, das auch in der Tiefe immer besser wird. Großer Wermutstropfen ist in Flachau das Fehlen von Lokalmatadorin Bernadette Schild, die sich kurz vor dem Jahreswechsel zum zweiten Mal das Kreuzband gerissen hat. Auch 2021 wartet Flachau mit dem höchsten Preisgeld im Damen-Skiweltcup auf. Die 145.000 Euro (netto) werden auf die Top 30 aufgeteilt.
2010 und 2011 (Ersatzrennen für Levi) hat Schilds Schwester Marlies (Raich) in Flachau gewonnen. Liensberger könnte die seit damals andauernde Sieglos-Serie der Heimischen beenden und damit auch das Warten auf den ersten ÖSV-Slalomerfolg überhaupt seit jenem von Nicole Hosp am 30. November 2014 in Aspen. Danach hat es 54 sieglose Weltcup-Slaloms für Österreichs Damen gegeben.
In Flachau wird die Fortsetzung des aktuellen Slalom-Mehrkampfes erwartet, denn zuletzt haben Petra Vlhova (SVK), Mikaela Shiffrin (USA), die beiden Schweizerinnen Michelle Gisin und Wendy Holdener sowie eben Liensberger praktisch bei allen bisherigen Slaloms den Ton angegeben. Sie kämpfen also auch in Salzburg vorrangig um den Titel der "Snow Space Princess". Vlhova hat sich 2019 und 2020 krönen lassen und könnte wenige Tage, nachdem sie in Zagreb "Snow Queen" geworden ist, auch den Salzburger "Prinzessinnen"-Titel holen. Die Slowakin wäre die erste, die in Flachau drei Mal in Folge gewonnen hat.
Ihren Weg zurück fortsetzen will Katharina Gallhuber. Nach einem missglückten Comebackjahr ist es bei der Olympia-Dritten zuletzt am Semmering (26.) und in Zagreb (11.) schon bergauf gegangen. "Flachau ist immer ein ganz spezielles Rennen für uns und ich freue mich schon sehr. Auch wenn es heuer leider ohne Zuseher auskommen muss, hoffen wir, dass viele Fans uns von zuhause aus zusehen und die Daumen drücken", erklärte die Niederösterreicherin im Vorfeld.
Mittlerweile steht bekanntlich fest, dass alle restlichen ÖSV-Saisonbewerbe in Österreich ohne Zuschauer vor Ort, dafür aber mit einem ausgeklügelten Covid-19-Präventionskonzept zurechtkommen müssen. So auch das sonst stets sehr gut besuchte Flutlichtspektakel in Flachau. Im Vorjahr jubelten 14.800 Fans ins Ziel. Insgesamt sind seit 2010 inklusive aller Übernahmerennen über 170.000 Zuschauer zu den Weltcupbewerben in Flachau gekommen.
"Es sind herausfordernde Zeiten, die höchste Flexibilität und großes Engagement aller Beteiligten verlangen", sagte Wolfgang Hettegger, OK-Vizepräsident und Vorstandsvorsitzender von Snow Space Salzburg. Man wolle jedoch zeigen, dass man Wintersport professionell und sicher umsetzen könne. "Der Skiweltcup ist eine der wenigen großen Bühnen, die dem Wintersport momentan zur Verfügung stehen. Für Flachau ist es eine tolle Gelegenheit, Kompetenz und Professionalität unter Beweis zu stellen."