In Falun (SWE) steigt ab Freitag die Generalprobe der Langläufer für die Weltmeisterschaft in Trondheim. Eröffnet werden die Bewerbe am Freitag mit den Sprints, für Österreich treten Benjamin Moser sowie die beiden Salzburger Michael Föttinger und Lukas Mrkonjic an.
Auf die Sprintspezialisten könnte in Trondheim eine besondere Mission zukommen: Erstmals seit vielen Jahren soll der ÖSV auch wieder mit einer Staffel bei einer WM vertreten sein. Alois Stadlober, der sportliche Leiter Langlauf, bestätigt: "Das ist unser Ziel, die Trainer wurden darauf vorbereitet."
Bei der Mixed-Staffel Ende Jänner im Engadin haben Mika Vermeulen und Benjamin Moser groß aufgezeigt. Kopfzerbrechen bereitet der Terminplan: Bei der WM steigt die Staffel nur zwei Tage vor dem 50-Kilometer-Rennen. Alois Stadlobers langfristige Vision: "Bei Olympia 2026 wollen wir mit Männern und Frauen in der Staffel antreten."
Gold-Coup und Dopingskandale
Stadlober selbst war Teil der legendären österreichischen Staffel, die bei der Heim-Weltmeisterschaft 1999 in Ramsau WM-Gold holte. Markus Gandler, Michail Botwinow und Christian Hoffmann waren die drei weiteren Helden.
Zuletzt gab es vor 18 Jahren eine österreichische Staffel bei einer WM. 2007 in Sapporo waren mit Botwinow und Hoffmann noch zwei Ramsau-Weltmeister dabei, dazu kamen Martin Tauber und Jürgen Pinter. Die auf Platz elf klassierte ÖSV-Equipe wurde später als Folge der Dopingfälle von Olympia 2006 disqualifiziert. Aus dem selben Grund wurde die Olympiastaffel von 2018 aus der Wertung genommen. Dominik Baldauf, Max Hauke (nach den Fällen von Seefeld 2019 gesperrt), Bernhard Tritscher und Luis Stadlober waren auf Rang 13 gekommen.
Die Frauen stellten 2014 in Sotschi eine Olympiastaffel, Katerina Smutna, Nathalie Schwarz, Teresa Stadlober und Veronika Mayerhofer liefen auf Platz elf.
Vermeulen und Stadlober testen für WM
Die österreichischen Medaillenhoffnungen Teresa Stadlober und Mika Vermeulen bestreiten in Schweden das Klassik-Rennen über 10 km und den Skating-Massenstart über 20 km.
Auch die norwegischen Stars Therese Johaug und Johannes Høsflot Klæbo greifen nach Pausen wieder ins Geschehen ein. Topstar Klæbo war zuletzt wie Vermeulen erkrankt, der Norweger musste ein Trainingslager abbrechen. Den Steirer erwischte beim Weltcup in Cogne eine Grippe. "Ich fühle mich schon deutlich besser", sagt der Tour-de-Ski-Zweite. Deshalb wird er in Falun am Start stehen.
Stadlober mischt als Gesamtweltcupsechste ebenfalls weit vorn mit und muss daher auch für die Weltmeisterschaft zu den Medaillenkandidatinnen gezählt werden. Sie hat auch eine Wettkampfpause eingelegt, die war aber freiwillig: Die Olympiadritte im Skiathlon absolvierte ein Trainingslager in der Schweiz. "Ich habe nach dem Weltcup im Engadin dort noch zehn Tage lang richtig gut trainiert und vor allem viele längere Einheiten absolviert", berichtet sie.
Stadlober wird in Schweden nicht unbedingt mit Blick auf die Rangliste starten: "Ich nehme die Rennen in Falun mit, auch wenn mein ganzer Fokus schon auf die WM gerichtet ist", sagte sie. Sie freue sich sehr auf die traditionell vielen Fans, die Strecken gehören aber nicht zu ihren liebsten.
