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Katharina Liensberger sorgt für kollektive Erleichterung im ÖSV-Team

Die Weltmeisterin fährt im Lienz-Slalom knapp am Sensationssieg vorbei. Ein angriffslustiges ÖSV-Team bejubelt den ersten Technik-Podestplatz.

Katharina Liensberger musste sich nur Petra Vlhová geschlagen geben.
Katharina Liensberger musste sich nur Petra Vlhová geschlagen geben.
Favoritin Petra Vlhova feierte den Sieg.
Favoritin Petra Vlhova feierte den Sieg.

Der Präsident war zurück und mit ihm der Erfolg. Darüber konnte Ex-ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel, der als Gast geladen war, im Zielraum von Lienz lachen - und mit ihm die gesamte rot-weiß-rote Mannschaft. Im achten Rennen der Olympiasaison, dem letzten in diesem Jahr, hat es nämlich endlich mit dem langersehnten ersten Podestplatz von Österreichs Technikerinnen geklappt. Nur Petra Vlhová verhinderte den Sensationssieg von Katharina Liensberger, die zwei Tage nach ihrer Coronaquarantäne eine sehr starke ÖSV-Mannschaft anführte.

"Die Erleichterung ist riesig, dass ich nach der mental und körperlich mühsamen Infektion zeigen konnte, was schon wieder möglich ist", sagte Liensberger, die für den ersten Slalom-Stockerlplatz in Lienz seit Marlies Raich 2013 sorgte. Österreichs Nummer eins fing als Halbzeitdritte die Schweizerin Michelle Gisin noch ab. Letztlich fehlten 51 Hundertstel auf Vlhová, die in Abwesenheit von Mikaela Shiffrin ihren dritten Saisonsieg feierte. Fuhr die 24-jährige Vorarlbergerin im Riesentorlauf als 25. noch weit hinterher, reichte einen Tag später die Kraft für zwei Läufe. "Außer in Sölden war ich nie ganz fit am Start", sagte Liensberger, die in der vergangenen Saison mit WM-Gold und der Kristallkugel im Slalom Shiffrin und Vlhová den Rang abgelaufen hatte. Richtung Olympische Spiele in Peking will sich Liensberger nun "Schritt für Schritt verbessern".

Auf dem Weg Richtung Spitze konnten auch Katharina Truppe als Vierte und Katharina Gallhuber als Sechste aufzeigen. Dass der Kärntnerin nur eine Zehntel auf das Podest fehlte, konnte sie leicht verschmerzen. "Die eine Zehntel kommt zurück. Wichtiger ist, dass der Mut belohnt worden ist", sprach Truppe ihre Laufbestzeit an, mit der sie neun Plätze gutmachte. Schon im Riesentorlauf hatte sie im Finale eine Aufholjagd gestartet. Und schließlich konnte auch Katharina Gallhuber über ihr bestes Ergebnis seit fast vier Jahren jubeln. "Ich kann noch rennfahren. Das ist befreiend", sagte die Niederösterreicherin, die seit Olympiabronze 2018 mit den Nachwirkungen eines Kreuzbandrisses zu kämpfen hatte.

So haben eigentlich "nur" die Zuschauer gefehlt. Techniktrainer Hannes Zöchling war vor allem die Art und Weise, wie das Ergebnis zustande kam, wichtig. "Das war endlich die kollektive volle Attacke, die wir sehen wollen. Es tut der ganzen Mannschaft gut, zu sehen, dass der Weg der richtige ist", sagte Zöchling. Für Liensberger und Co. geht es mit vier Technikrennen in Zagreb (4. Jänner), Marburg (8./9.) und Flachau (11.) weiter. Lienz soll die Initialzündung gewesen sein.

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