Nach in dieser Saison fünf Rennen mit fünf verschiedenen Siegern führt Kriechmayr im Super-G mit 236 Punkten hauchdünn vor Landsmann Matthias Mayer (233), dem Südtiroler Dominik Paris (230) und dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde (227). Nach Bansko stehen noch die Rennen in Kvitfjell und beim Finale in Soldeu an, also das Maximum von 300 Punkten für den ersten Rang ist noch zu haben.
Freilich wird die Kurssetzung am Samstag etwas anders sein, sehr viele Möglichkeiten gibt es auf der Strecke aber nicht. Es setzt allerdings mit Dusan Grasic ein (Technik-)Trainer für Kanada, der dies auf Weltcupebene noch nie tat, wie in mehreren ORF-TV-Interviews zu hören war. Am Freitag war der für die Schweiz tätige Österreicher Andreas Evers am Werk.
"Man muss engagiert runterfahren, sehr am Limit. Wenn einem das gelingt, ist man sicher vorne mit dabei", sagte Kriechmayr. "Wir haben noch drei Super-G. Es ist auf alle Fälle ein wichtiges Rennen. Wie aber jedes andere auch, genauso möchte ich mich präsentieren. Ich fühle mich bereit für morgen, das will ich auch zeigen", sagte der Vize-Weltmeister.
Manche Kugelkontrahenten waren im Super-G-"Testlauf" am Freitag nicht ganz vorne mit dabei: Olympiasieger Mayer fuhr im Finish an einem Tor vorbei, Paris hatte 1,41 Sekunden Rückstand auf den Schnellsten Mauro Caviezel, Kilde 1,49.
Der Norweger trat auch im Kombi-Slalom an, wurde Gesamt-14. Auch hinter Kilde ist in der Disziplinwertung für einige noch alles möglich. Hinter dem zurückgetretenem Aksel Lund Svindal halten der Schweizer Mauro Caviezel (208) und der Norweger Kjetil Jansrud (186) Tuchfühlung zur Spitze. Caviezel bewies mit der schnellsten Super-G-Fahrt am Freitag, dass er sich auch noch nicht geschlagen gibt.