Die Parallel-Spezialisten im alpinen Skiweltcup haben dem City-Event in Stockholm ihren Stempel aufgedrückt. Bei den Herren setzte sich im Finale der groß gewachsene und damit für die Crossblocking-Technik prädestinierte Fahrer Ramon Zenhäusern gegen Andre Myhrer durch. Nur bei den Damen war die Slalomkönigin Mikaela Shiffrin auch im Parallelbewerb die Nummer eins. Marco Schwarz erreichte das Halbfinale, unterlag dort Lokalmatador Myhrer, Marcel Hirscher im Viertelfinale Ramon Zenhäusern.
"Ein cooler Bewerb mit super Stimmung", freute sich Oslo-Sieger Schwarz über Platz drei. Und auch Hirscher war vor allem mit seiner Leistung zufrieden: "Das hat super gepasst. Gegen Zenhäusern ist das so eine Geschichte wie David gegen Goliath. Daher bin ich sehr happy, dass ich im zweiten Lauf so mithalten konnte. Es gibt keinen Grund traurig zu sein." Zu Hirschers Laune trug auch der Gewinn seiner sechsten Kristallkugel im Slalom, seine insgesamt 18., bei. "Das war ein Mitgrund, warum ich hierher gekommen bin. Es hat sich voll ausgezahlt."
Hirscher: "Kein Grund traurig zu sein"
Hirscher setzte sich zunächst souverän gegen Victor Muffat-Jeandet (FRA) durch. Mit seiner Prognose als "schwerer Außenseiter" sollte er im Viertelfinale gegen Zenhäusern, der bereits beim WM-Teambewerb alle Duelle gewonnen hatte, dann aber Recht behalten. Gegen den zwei Meter großen Parallel-"Giganten" gab es nichts zu holen.
Für Hirscher ging es direkt weiter nach Bansko, wo der Salzburger ab Freitag mit starken Ergebnissen in Kombination, Super-G und Riesentorlauf einen weiteren großen Schritt Richtung Gesamtweltcup - dem bereits achten in Folge - machen kann. "Ein straffes Programm, aber es kommen wieder ruhigere Tage", sagt Hirscher.
Wie Hirscher hatten auch die ÖSV-Damen nichts mit der Entscheidung zu tun. Beste war Katharina Truppe, die im Viertelfinale Shiffrin den Vortritt lassen musste. Zum Kurzauftritt wurde der City-Event für Bernadette Schild (Aus gegen Christina Geiger) und Katharina Liensberger (Laurence St-Germain) sowie für Manuel Feller (Zenhäusern), Christian Hirschbühl (Alexis Pinturault) und Michael Matt (Andre Myhrer). Das ÖSV-Quintett war damit in bester Gesellschaft, denn auch Clement Noel und Henrik Kristoffersen erwischte es in Runde eins. Den Norweger bereits zum sechsten Mal in Folge. Topfavoritin Petra Vlhova scheiterte überraschend im Viertelfinale.
Shiffrin, die damit wie Hirscher vorzeitig die Slalomwertung gewann, setzte sich im Finale gegen die Deutsche Christina Geiger durch. Im Halbfinale um eine Hundertstel gegen die letztlich Dritte Anna Swenn-Larsson (SWE). "Ich war nicht immer die Schnellste, aber die Konstanteste. Ein cooles Event", sagte die 23-Jährige.