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Rehrl erobert bei WM-Debüt Bronze, Kombisieg an Frenzel

Österreich scheint gleich nach dem ersten Hoffnungsbewerb im Medaillenspiegel der Heim-WM auf. Franz-Josef Rehrl eroberte am Freitag bei seinem WM-Debüt im Großschanzen-Einzelbewerb in Innsbruck und Seefeld Bronze und verlängerte damit die erfolgreiche Serie der Nordischen Kombinierer des ÖSV bei Großereignissen. Seefeld-Spezialist Eric Frenzel holte etwas überraschend Gold.

Franz Josef Rehrl holte bei der Nordischen WM in Seefeld am Freitag Abend für Österreich die erste Medaille.
Franz Josef Rehrl holte bei der Nordischen WM in Seefeld am Freitag Abend für Österreich die erste Medaille.
Franz-Josef Rehrl auf dem Weg zu seiner WM-Medaille.
Franz-Josef Rehrl auf dem Weg zu seiner WM-Medaille.
Medaillenjubel: der Norweger Jan Schmid (li.), Sieger Eric Frenzel und Franz-Josef Rehrl, der Bronze holte.
Medaillenjubel: der Norweger Jan Schmid (li.), Sieger Eric Frenzel und Franz-Josef Rehrl, der Bronze holte.
Mit seinem Sprung war Rehrl nicht zufrieden gewesen.
Mit seinem Sprung war Rehrl nicht zufrieden gewesen.
Für Mario Seidl reichte es nur zu „Blech“.
Für Mario Seidl reichte es nur zu „Blech“.

"Es war fast ein bisschen kitschig, nach dem Springen habe ich nicht mehr damit gerechnet. Aber ich hatte einen Bombenlauf, die Vorbereitung hat perfekt gepasst", freute sich Rehrl, der sich vor 8.200 Fans völlig verausgabt hatte. "Beim letzten Hügel habe ich alles gegeben, bin aber nicht mehr so richtig vom Fleck gekommen."

Bald nach dem Start hatte sich ein Spitzenquartett mit dem Sprung-Sieger Frenzel, dem auf der Schanze zweitplatzierten Salzburger Mario Seidl, dem Norweger Jan Schmid und dem viertplatzierten Rehrl gebildet. Sie hielten die starken Läufer in der Verfolgergruppe wie Saisondominator Jarl Magnus Riiber (NOR/5./+20,9) auf Distanz und machten die Medaillen unter sich aus.

Frenzel setzte sich im letzten Anstieg ab und gewann in seinem Lieblingsort souverän. Schmid folgte 4,3 Sekunden dahinter und Rehrl sprintete 8,7 Sekunden später über die Linie. Seidl, der nach einer Krankheit im Jänner läuferisch noch nicht in Bestform ist, musste wie 2017 mit Rang vier (+15,3) vorlieb nehmen.

Paragleiter-Pilot Rehrl hatte auf der Bergiselschanze seine Möglichkeiten nicht voll auszuschöpfen vermocht. Bei seinen zwei Saisonsiegen im Weltcup hatte er nach besseren Flügen triumphiert, doch diesmal reichte für den im Langlauf in dieser Saison immer stärker gewordenen Ramsauer ein "braver" Sprung.

Seidl hatte nach Trainingsbestweiten auch nicht seine Topleistung auf der Schanze abrufen können. Das fehlende Guthaben erwies sich für den Sieger des "Nordic Triple" nach der Erkrankung im Jänner als Manko, der 26-Jährige fiel im Finish zurück. "Leider war es kein Bombensprung, aber ich habe bis zum Schluss gefightet. Läuferisch war es schon besser als beim ersten Rennen nach meiner Krankheit", meinte der Pongauer.

Bernhard Gruber überzeugte nach mäßigem Sprung (19.) mit bester Laufzeit und landete noch an der zehnten Stelle (+58,6), während Lukas Klapfer vom für ihn sehr guten 12. Platz auf den 31. Rang zurückfiel (3:32,5). Gruber rechtfertigte seine Nominierung. "Ich habe mich beim Laufen echt stark gefühlt, auf der Schanze muss ich noch etwas zünden", sagte der 36-jährige Weltmeister von 2015. Der Olympia-Dritte Klapfer meinte etwas kryptisch, er habe Fehler gemacht, die nicht passieren dürften. "Das war verheerend", sagte der Steirer. Am Körper sei es aber nicht gelegen.

Cheftrainer Christoph Eugen sah gleich im ersten Bewerb viel Druck vom Team genommen. Die Ausgangssituation war schwierig, aber die zwei haben super gefightet. Alles Weitere ist jetzt eine Draufgabe", meinte der Coach, der das Duo für den Team-Sprint am Sonntag erst tags zuvor bekanntgeben wollte.

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel gehörte wie der nicht für die Heim-WM nominierte Wilhelm Denifl zu den ersten Gratulanten. "Das ist für uns natürlich sehr schön, gleich am Anfang eine Medaille zu machen. Es war schwierig, aber wir hatten sehr gutes Material", freute sich der Verbands-Chef. Der Sportliche Leiter Mario Stecher sprach von einer "sensationellen Leistung" Rehrls. "Das ist eine große Erleichterung für das ganze Team, wenn man gleich zu Beginn eine Medaille macht."

Frenzel hatte in Seefeld die ersten vier Auflagen des "Triple" gewonnen und dabei zehn seiner 43 Einzelsiege im Weltcup gefeiert. Nach einer schwierigen bisherigen Saison kehrte er nun in Tirol auf das oberste Podest zurück. Es war der dritte Einzel-WM-Titel und die 13. WM-Medaille des 30-Jährigen. "Der ganze Tag war sehr speziell. Es ist ziemlich unfassbar, dass das so aufgegangen ist", meinte der Familienvater aus Sachsen.

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