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Östersund-WM für ÖSV-Team mit nicht optimaler Ausgangslage

Trotz einer komfortablen Wettkampfpause von zweieinhalb Wochen ist die Vorbereitung von Österreichs Biathleten auf die am Donnerstag beginnenden Weltmeisterschaften nicht ungestört und reibungslos verlaufen. Störfeuer bildeten die Vorkommnisse und Fragen rund um die in Seefeld und Erfurt aufgekommene Doping-Causa, Hindernis waren auch gesundheitliche Rückschläge bei Julian Eberhard und Simon Eder.

Eder und Eberhard waren zuletzt gesundheitlich angeschlagen
Eder und Eberhard waren zuletzt gesundheitlich angeschlagen

Damit hat es ausgerechnet jene beiden Athleten getroffen, auf deren Konto die bisher einzigen beiden Einzel-Podestplätze von ÖSV-Athleten in dieser Saison gehen. Der Salzburger Eder war zum Saison-Auftakt Anfang Dezember in Pokljuka Dritter im Einzel geworden, Eberhard am dritten Jänner-Wochenende in Ruhpolding Zweiter im Massenstart. Beide haben dadurch zuletzt je drei Tage intensiver Trainingseinheiten in Hochfilzen und Ruhpolding verpasst.

"Wir sind von Amerika gekommen und haben zwei, drei Tage im individuellen Bereich gearbeitet", sprach ÖSV-Cheftrainer Ricco Groß gegenüber der APA - Austria Presse Agentur über die unmittelbare Zeit Rückkehr vor rund zwei Wochen von den Übersee-Weltcups, "dann am ersten Wochenende hat es sie beide etwas zusammengerissen." Der Deutsche bemühte sich aber, das Positive hervorzukehren: "Wir haben drei gesunde Athleten vor Ort."

Es ist daher anzunehmen, dass zwei aus dem Trio Tobias Eberhard, Dominik Landertinger und WM-Debütant Felix Leitner für den Auftakt am Donnerstag in der Mixed-Staffel nominiert werden. Dazu kommen zwei der vier Damen Lisa Hauser, Katharina Innerhofer, Christina Rieder und Julia Schwaiger. Dunja Zdouc ist Ersatz-Athletin. Hauser ist Gesamtweltcup-15. und nach Top-Ten-Plätzen die chancenreichste ÖSV-Aktive. Für einen Medaillengewinn müsste aber schon alles passen.

Auf Staffel-Ebene kommt neben dem Mixed-Rennen und den beiden klassischen Staffeln am Donnerstag nächster Woche (14. März) mit der Single-Mixed-Konkurrenz ein neuer WM-Bewerb zur Austragung. Hier ist die Chance auf eine Medaille für eine ÖSV-Dame wohl am größten. Denn Eder und Lisa Hauser liefen in diesem Bewerb bisher reihenweise zu Podestplätzen, in den Weltcup-Bewerben dieser Saison wurden sie sowohl in Pokljuka als auch in Soldier Hollow Zweite.

Groß sieht da tatsächlich eine gute WM-Medaillenchance. "Ich glaube, dass wir in allen Staffelbewerben sehr gute Chancen haben, uns in Szene zu setzen. Natürlich haben wir aber auch in den Individual-Bewerben die Zielsetzung, um die Medaillen mitzukämpfen. Dafür braucht es Laufform, Konzentration und Leistung." Zu weit vor will der neunfache Ex-Weltmeister aber nicht blicken. "Jetzt haben wir einmal das erste Wochenende vor uns, wir wollen Wettkampf für Wettkampf abarbeiten.

Als auch mit vier Olympia-Siegen ausgestatteter Ex-Athlet hat Groß des öfteren die Höchstleistung bei Großereignissen auf den Punkt gebracht. "Ich glaube schon, dass ich da sehr viele Sachen von meiner aktiven Karriere in die Betreuung übernehmen kann", meinte der 48-Jährige auf APA-Nachfrage. "Auch ich war als Sportler kurz vor einem Wettkampf krank. Da muss man das schon aufgreifen." Das Wichtigste aber sei dennoch, Athleten gesund an den Start zu bringen.

In seiner ersten Saison als ÖSV-Betreuer sieht sich Groß gut auf dem Weg. "Die Zielsetzung war, eine einheitliche Mannschaft mit gemeinsamen Trainingsmaßnahmen zu bilden. Das ist sehr gut gelungen", erklärte der in Ruhpolding beheimatete Trainer. Auch das Ziel, für die kommende Saison einen sechsten Startplatz zu ergattern, sei nahe. Dafür braucht es einen Top-5-Platz im Nationencup, derzeit liegen die Österreicher als Fünfte nur 40 Punkte hinter dem Vierten Russland.

Die Doping-Causa mit ständig neuen Entwicklungen ist Gesprächsthema im österreichischen Team, wie Groß bestätigte. "Jeder ist natürlich schockiert, dass so etwas passieren kann - die gesamte Mannschaft. Dass es so ein Netzwerk geben kann. Wir versuchen aber, unseren Sport zu machen." Ob er in Östersund nun eine erhöhte Anzahl an Tests erwarte, darauf wollte Groß aber nicht eingehen. "Das liegt nicht in meinem Bereich. Aber natürlich ist ein gutes Kontrollsystem wichtig."

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