Von abermals sehr knappen Zeitabständen, vielen Ausfällen und großen Aufholjagden waren die beiden Rennen in Garmisch-Partenkirchen gekennzeichnet - mit Licht und Schatten aus österreichischer Sicht. Der Slalom bleibt daher die Wundertüte im Skiweltcup der Herren. Daran ändert auch Henrik Kristoffersen, der nach seinem Double in Garmisch der erste Zweifachsieger der Saison ist, nicht viel.
Manuel Feller und Johannes Strolz waren nach den Rängen drei und vier am Samstag auch am Sonntag die ersten Herausforderer von Kristoffersen, standen am Ende aber mit (fast) leeren Händen da. Feller fiel mit einem sehr fehlerhaften zweiten Lauf auf Platz 15 zurück, Strolz fädelte als Halbzeitzweiter ein. "Ein Wunder, dass ich überhaupt im Kurs geblieben bin. Der blöde Fehler schmerzt, weil wir sehr viele Punkte liegen gelassen haben", sagte Feller mit Verweis auf die knappe Entscheidung im Slalomweltcup, denn nach acht von zehn Rennen haben noch immer 13 Läufer theoretische Chancen auf die kleine Kristallkugel.
In der besten Position ist nun aber Kristoffersen. Der Norweger war am Wochenende jener Mann mit den wenigsten Fehlern und nach den medaillenlosen Olympischen Spielen naturgemäß mehr als zufrieden mit zwei Siegen in 24 Stunden. "Schade für die anderen, aber das ist Skirennsport", sagte Kristoffersen, der am Sonntag von Platz acht noch zum Sieg fuhr. Auch, weil Loïc Meillard als überlegener Halbzeitführender wie Strolz und Ramon Zenhäusern ausfiel.
Kristoffersen siegte vor Dave Ryding, dem ein Sprung von Rang 19 auf das Podest gelang. Aber auch der Norweger Lucas Braathen (24 auf 4) und der Kärntner Marco Schwarz (26 auf 5) kamen mit dem extrem drehenden Kurs und den eisigen Pistenverhältnissen auf dem Gudiberg gut zurecht. Erstmals seit 2010 wurde neben der Skisprungschanze in Garmisch wieder um Weltcuppunkte gefahren.
Und erstmals in dieser Saison konnte Marco Schwarz aufzeigen. Der Kärntner, vergangene Saison Slalom-Gesamtsieger, meldete sich mit Laufbestzeit zurück in der Weltspitze. Da konnte er auch die vier Hundertstel, die ihm auf das Podest fehlten, leicht verkraften. "Im ersten Lauf war ich noch verzweifelt. Jetzt bin ich überglücklich, dass es endlich wieder einmal geklappt hat." So kann es (für ihn) weitergehen. Der vorletzte Saisonslalom steigt am 9. März in Flachau.