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Abfahrt im Zeichen der Revanche für schnelle ÖSV-Damen

Ramona Siebenhofer, Nicole Schmidhofer, Stephanie Venier und Tamara Tippler schicken sich an, am Sonntag (12.30 Uhr/live ORF eins) Österreichs erste WM-Abfahrts-Goldene seit Elisabeth Görgl 2011 in Garmisch-Partenkirchen zu holen. An Selbstvertrauen fehlt es dem Quartett nicht. "Wenn wir jetzt sagen würden, wir sind die Underdogs, dann würden wir auch untertreiben", sagte Siebenhofer.

Ramona Siebenhofer war Schnellste in der Kombi-Abfahrt
Ramona Siebenhofer war Schnellste in der Kombi-Abfahrt

"Am Sonntag werden wir hoffentlich zurückschlagen", hatte die 27-Jährige nach dem Super-G am Dienstag gemeint, den der ÖSV mit der derselben Besetzung plus Christina Ager bestritten hatte. Schmidhofer war als Elfte beste Österreicherin gewesen, Tippler Zwölfte. Siebenhofer, die dritte Steirerin im Bunde, war nicht über Platz 15 hinaus gekommen. Die Tirolerinnen Venier und Ager schieden aus.

Man müsse jedoch Abfahrt und Super-G getrennt betrachten, hatten die Sportlerinnen und Trainer nachher gemeint. Speed-Disziplin sei nicht gleich Speed-Disziplin. Und Fakt ist, dass im Super-G die Weltcup-Ergebnisse in der aktuellen Saison nicht so hervorragend waren wie in der Abfahrt. Da gewann Schmidhofer das Lake-Louise-Doppel, Siebenhofer zweimal in Cortina d'Ampezzo, Venier setzte sich in der letzten Abfahrt vor der WM in Garmisch durch.

"Wenn man von sechs Abfahrten fünf gewinnt, dann brauchen wir uns nicht verstecken", meinte Siebenhofer. Die 27-Jährige legte am Freitag in der Kombi-Abfahrt die Bestzeit hin. "Sicher gibt das noch einmal Selbstvertrauen für die Abfahrt. Wenn es am Sonntag so ist, täte ich das auf der Stelle nehmen", sagte sie danach, obwohl letztlich vier Hundertstel zu Kombi-Bronze fehlen sollten. Im Schlussabschnitt sei sie zu weit in den Neuschnee gekommen, das habe sie wohl die Medaille gekostet.

Ein gutes Gefühl haben auch die anderen ÖSV-Athletinnen. "Eigentlich finde ich es bis jetzt am einfachsten von allen Großveranstaltungen, wo ich war, weil ich einfach weiß, was ich kann und mein Skifahren eigentlich sehr gut passt", erklärte Schmidhofer. "Wenn ich das herunterbringe, bin ich vorne dabei, und das weiß eigentlich eh jeder. Ich finde da überhaupt keinen Druck. Es ist eigenartig, ich hätte es mir auch anders vorgestellt." Sie dürfe jetzt nur ja nicht anfangen, "es perfekt machen zu wollen".

Venier, die am Donnerstag die Trainingsbestzeit markierte, zählt sich nicht zu den Favoritinnen, meinte aber, dass "der Grundspeed passt". Sie wolle sich keinen zusätzlichen Druck machen. "Ich plane jetzt gar nichts mehr, weil wenn ich was plane, dann geht es sowieso in die Hose. Ich fahr da jetzt einfach drauf los, bleibe locker", meinte Venier. "Es heißt, die Österreicherinnen reden nur über eins, zwei, drei, und es ist nur heiße Luft dahinter. Aber ehrlich, ich muss von Medaillen reden, weil das andere zählt nicht", steht für die Vizeweltmeisterin allerdings fest.

Tippler rechtfertigte ihre Nominierung mit starken Trainingsleistungen, unter anderem war sie am Montag gleich auf Anhieb Schnellste bei der ersten Testfahrt. "Es waren immer nur Kleinigkeiten dabei, und ich finde, dass mein Grundspeed sehr gut ist. Auch im Super-G habe ich sehr gute Abschnitte gehabt. Die Form stimmt", sagte die 27-Jährige, die das Terrain mag. "Eine Medaille ist das Ziel", war ihre Ansage klar.

Die Riege der internationalen Herausforderinnen wird von Sofia Goggia angeführt. Die Italienerin holte im Super-G Silber hinter Mikaela Shiffrin, die die Abfahrt auslässt. Aus der Schweizer Damen-Equipe zeigte Corinne Suter in den Trainings und mit Super-G-Bronze, dass ihr die Strecke entgegenkommt. Die Slowenin Ilka Stuhec ist ebenfalls ein heißer Medaillentipp. Siegerin der Aare-Abfahrt beim Weltcup-Finale 2018 war US-Star Lindsey Vonn, für die es am Sonntag das letzte Rennen ihrer Karriere wird.

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