Es war - trotz leichtem Regen - ein herzerfrischender Empfang für den "Sohn" St. Martins. Fast tausend Besucher waren gekommen. Leitinger drückte Hände, wurde umarmt und geherzt. Die Jugend stand vor dem Autogrammtisch Schlange. "Ich bin ganz überwältigt. Es ist ein wunderschönes Gefühl, so gefeiert zu werden. Das macht unseren Ort, unser Vereinsleben, einfach aus", sagte der 25-Jährige ergriffen.
Mit der Kutsche zogen er und seine Familie in das Dorf ein. Durch ein Spalier von Ski der heimischen Skiclubkinder kam Leitinger auf die Bühne, wo bereits der ORF für einen Live-Einstieg wartete. Dann ließ man den Siegeslauf des Silbermedaillen-Gewinners auf einem großen Bildschirm Revue passieren. Die Trachtenmusikkapelle spielte auf, ebenso die Fanclub-Band, die schon in St. Moritz kräftig für Leitinger geblasen hatte.
"Roland, wir haben immer gewusst, dass du es kannst und irgendwann einmal durchschlägst", meinte St. Martins Bürgermeister Sepp Leitinger, dessen Stimme sich nach dem "Heiserjubeln" beim Lauf noch nicht ganz erholt hatte. Er überreichte dem Silbermedaillen-Gewinner eine Luftaufnahme von St. Martin sowie eine Statue des heiligen Martin. Die heimischen Trachtenfrauen übergaben einen Gutschein für einen Trachtenranzen, den sie Leitinger sticken wollen.
Dessen Konterfei wird künftig am Ortseingang beim TVB-Info-Point sowie auf einer Gondel der Loferer Almenwelt zu sehen sein. Als Gratulant stellte sich auch Bartl Gens bichler, Präsident des Salzburger Landes-Skiverbandes, ein. Ebenso Landeshauptmann-Stv. Christian Stöckl, der dem Skistar den Ehrenbecher des Landes und einen Rucksack, gefüllt mit Salzburger Köstlichkeiten, überreichte.
Stöckl lobte Leitingers "unbändigen Willen" sowie seine "Pinzgauer Zähigkeit". Mit harter und konsequenter Arbeit habe er sich immer wieder zurückgekämpft, so der Politiker. Die Vorbildwirkung Lei tingers unterstrich der Grüne Cyriak Schwaighofer, der Sportlandesrätin Martina Berthold vertrat. Sie feierte gleichzeitig anderswo - bei den Biathleten in Saalfelden.
Ein musikalisches Gustostückerl lieferte der St. Martiner Männerchor. Dessen Obmann Christian Hohenwarter hatte für Leitinger ein "Gratulationslied" getextet. Titel ist, wie könnte es anders sein, der Ausruf Leitingers nach der Medaillengewissheit: "Halleluja, Oida!"
"Welch ein Rennen, welch ein Sieger", hört man in dem Lied. Die Rede ist nicht nur vom Lohn der Strapazen und der Riesenfreude der Wegbegleiter. Der Text gibt Ansporn für neue Triumphe, wenn es heißt: "Nur ein Hirscherl steht noch im Wege, doch der wird demnächst geputzt, und wir meinen alle heute, niemand deine Flügel stutzt."