Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter


Der Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter ist der Vorsteher des auch als Stift St. Peter bekannten Benediktinerklosters.
Einleitung
Vom Klostergründer Rupert (696) bis zu Friedrich I. im Jahr 987 waren die Äbte von St. Peter gleichzeitig auch Bischöfe, bzw. ab Arno 798 Erzbischöfe Salzburgs. Zufolge der Erhebung der Abtei zur Erzabtei (1924) tragen die Äbte den Titel Erzabt. Erster Erzabt war Petrus Klotz.
Wahlmodus im 21. Jahrhundert
2009 feierten 15 Priester und sechs Brüder der Ordensgemeinschaft um 8 Uhr mit Abtpräses Clemens Lashofer Gottesdienst. Anschließend wurde dann unter seinem Vorsitz gewählt. Das Ritual sieht bis zu vier mögliche Wahlgänge vor. Jeder Wahlgang wird durch eine Pause unterbrochen. Sollte es nach diesen vier Wahlgängen zu einer Stichwahl kommen, muss der neue Abt laut Kirchenrecht die absolute Mehrheit haben, also 50 Prozent plus eine Stimme.
Wer kann Abt werden
- Priester der lokalen Ordensgemeinschaft
- Patres aus der österreichischen Benediktinerkongregation, diese müssen dann jedoch eine Zweidrittelmehrheit bei den Stimmen bekommen
Sommersitze der Äbte
In der Barockzeit war für die Standesgesellschaft der Besitz eines Stadthauses wie eines Landsitzes obligat. Auch das Benedikinerstift besaßen vier Landsitze, von den zwei noch heute im Besitz der heutigen Erzabtei ist:
- Der Aiglhof gehört seit 1604 der Erzabtei.
- Der Petersbrunnhof wurde zwischen 1631 und 1635 erworben und ist noch heute im Besitz der Erzabtei.
- Die Edmundsburg von Abt Edmund Sinnhuber um 1700 erworben. 1834 wurde sie vom Benediktinerstift verkauft.
- Schloss Goldenstein gelangte 1711 in den Besitz des Benediktinerstifts und blieb es bis zum Verkauf 1877 an die Augustiner-Chorfrauen.
Liste der Äbte
7. und 8. Jahrhundert
- Rupert - Bischof und Abt von St. Peter (um 696 bis 716/718)
- Vitalis - Bischof und Abt von St. Peter (nach 716/718 bis vor 739)
- Anzogolus - Abt und Rektor (im Verbrüderungsbuch von St. Peter an zweiter Stelle geführt)
- Savolus - Abt und Rektor
- Ezzius - Abt und Rektor
- Flobrigis - Bischof und Abt von St. Peter († um 736)
- Johannes - Bischof und Abt von St. Peter (739 bis etwa 746)
- Virgil - Bischof und Abt von St. Peter (746 bis 784)
- Bertricus - Abt (784)
- Arno 785 bis 821, der 798 die Würde eines Erzbischofs und Metropoliten von Bayern erlangte
9. Jahrhundert
- Ammilonius - Abt und Administrator (821)
- Adalram - Erzbischof und Abt von St. Peter (821 bis 836)
- Liupram - Erzbischof und Abt von St. Peter (836 bis 859)
- Adalwin - Erzbischof und Abt von St. Peter (859 bis 873)
- Adalbert I. - Erzbischof und Abt von St. Peter (873 bis 874)
- Theotmar I. - Erzbischof und Abt von St. Peter (874 bis 907)
10. Jahrhundert
- Pilgrim I. - Erzbischof und Abt von St. Peter (907 bis 923)
- Odalbert - Erzbischof und Abt von St. Peter (923 bis 935)
- Egilolf - Erzbischof und Abt von St. Peter (935 bis 939)
- Herold - Erzbischof und Abt von St. Peter (939/940 bis 958)
- Friedrich I. Abt von St. Peter (958 bis 987), dann Erzbischof bis 991
11. Jahrhundert: Trennung des Amtes des Abtes und des Erzbischofs
Unter Friedrich wurde das Amt des Abtes von St. Peter vom Amt des Erzbischofs getrennt.
- Tito (987 bis 1025)
- Mazzelin (1025)
- Rupert II. (zwischen 1025 und 1060)
- Rupert III. (zwischen 1025 und 1060)
- Gerwig (1060)
- Reginward (1074)
- Irimbert (1076 bis 1077)
- Thiemo (1077 bis 1090), ab 1090 Erzbischof
- Albert I. (1090 bis 1104)
12. Jahrhundert
- Wezelin (1104 bis 1116)
- Reginbert (1116 bis 1125)
- Balderich (1125 bis 1147)
- Heinrich I. (1147 bis 1167)
- Heinrich II. (1167 bis 1188)
- Wichpoto (1188 bis 1193)
- Pilgrim II. (1193 bis 1195 und 1198 bis 1199)
- Konrad I. (1196 bis 1198)
13. Jahrhundert
- Simon I. (1199 bis 1231)
- Berthold (1231 bis 1242)
- Richer (1242 bis 1259)
- Albert II. (1259 bis 1263)
- Chuno (1263 bis 1266)
- Simon II. (1266 bis 1269)
- Dietmar II. (1270 bis 1288)
- Engelbert (1288 bis 1297)
- Rupert IV. (1297 bis 1313)
14. Jahrhundert
- Konrad II. (1313 bis 1346)
- Otto I. (1346 bis 1364)
- Johannes II. Rozzes (1364 bis 1375)
- Otto II. Chalhochsperger (1375 bis 1414)
15. Jahrhundert
- Leonhard Putzner (1414 bis 1415)
- Ulrich Plankenfelser (1415 bis 1420)
- Johannes III. Nottenhauser (1420 bis 1428)
- Georg I. Waller (1428 bis 1435)
- Erhard Lomptz (1435 bis 1436)
- Petrus I. Klughammer (1436 bis 1466)
- Rupert V. Keutzl (1466 bis 1495)
- Virgil II. Pichler (1495 bis 1502)
16. Jahrhundert
- Wolfgang Walcher (1502 bis 1518)
- Simon III. Garchanetz (1518 bis 1521)
- Johann IV. von Staupitz (1522 bis 1524), ein Freund Martin Luthers
- Kilian Püttricher (1525 bis 1535)
- Georg II. Oeller (1535)
- Aegidius Radlmayr (1535 bis 1553)
- Benedikt Obergasser (1554 bis 1577)
- Andreas Graser (1577 bis 1584)
- Martin Hattinger (1584 bis 1615)
17. Jahrhundert
- Joachim Buchauer (1615 bis 1626)
- Albert III. Keuslin (1626 bis 1657)
- Amand Pachler (1657 bis 1673)
- Edmund Sinnhuber (1673 bis 1702)
18. Jahrhundert
- Karl Schrenck von Notzing (1702 bis 1704)
- Placidus Mayrhauser (1704 bis 1741)
- Gottfried Kröll (1741 bis 1753)
- Beda Seeauer (1753 bis 1786)
- Dominikus Hagenauer (1786 bis 1811)
19. Jahrhundert
- Cölestin Spatzenegger (1811 bis 1816) - Prior und Administrator
- Joseph Neumayr (1816 bis 1818)
- Albert IV. Nagnzaun (1818 bis 1857)
- Albert V. Eder - Abt von St. Peter (1857 bis 1876), dann Erzbischof
- Romuald Horner (1876 bis 1901)
20. Jahrhundert
- Willibald Hauthaler (1901 bis 1922)
- Petrus II. Klotz (1922 bis 1931), erster Erzabt
- Jakob Reimer (1931 bis 1956), Erzabt
- Franz Bachler (1958 bis 1997) - der längstdienende Abt bzw. Erzabt
- Edmund Wagenhofer (1997 bis 2009)
21. Jahrhundert
- Bruno Becker (2009 bis 2010)
- Benedikt Röck (2010 bis 2013 Administrator)
- Korbinian Birnbacher (seit 12. April 2013)
Quellen
- www.benediktinerlexikon.de, bei manchen Äbte etwas abweichende Jahreszahlen
- Dopsch, Heinz: Die Zeit der Karolinger und Ottonen. In: Geschichte Salzburgs, Stadt und Land, Bd. I/1, hg. von Heinz Dopsch, 2. Aufl. Salzburg 1984
- Ausstellungsbuch St. Peter in Salzburg