Bewerbung von Saalbach-Hinterglemm um die FIS Alpine Ski WM 2021
Die Bewerbung von Saalbach-Hinterglemm um die FIS Alpine Ski WM 2021 wurde am 29. Jänner 2013 bekannt.
30 Jahre nach der legendären "Sonnen-WM 1991" wieder eine WM?
Die Pinzgauer Gemeinde Saalbach-Hinterglemm wollte sich wieder um eine alpine Ski-WM bewerben. Der frühestmögliche Zeitpunkt für eine WM wäre 2021. Nach Schladming 2013 waren die Titelkämpfe 2015 an Beaver Creek (USA) und 2017 an St. Moritz (Schweiz) vergeben worden, 2019 galt Cortina d'Ampezzo (Veneto, Italien) als Favorit, es wurde aber Åre in Schweden. Für die WM 2021 zeichnete sich jedoch ein harter innerösterreichischer Kampf ab. Für diese WM wollten sich die Arlberg-Region mit der Region Brixental (Tirol) bewerben, was jedoch als aussichtslos galt, weil man hier die WM auf mehrere Orte aufteilen will. Das könnte auch der Nachteil von St. Anton-Lech werden, da zwei Zielstadien und jeweils komplette TV-Übertragungen an zwei Strecken gewaltige Kosten verursachen.
Die Bewerber mussten Unterlagen samt den Garantien abgeben. Saalbach-Hinterglemm könnte dadurch in Zeitnot geraten, denn politische Garantien waren erst nach der vorgezogenen Landtagswahl am 5. Mai 2013 denkbar.
Treibende Kraft der Saalbacher Bewerbung war Bartl Gensbichler, der Präsident des Salzburger Landes-Skiverbands, Inhaber einer Skischule in Saalbach-Hinterglemm und Obmann des Schiclubs Saalbach-Hinterglemm. Der Gemeinderat stand dem Vorhaben ebenso positiv gegenüber wie Albert Schwaighofer und Hubert Unterkofler vom Tourismusverband. Saalbachs Bürgermeister Peter Mitterer (ÖVP) wollte mit der offiziellen Bekanntgabe der Bewerbung aber noch zuwarten. "Die Unterschriften auf dem Bewerbungsdokument werden erst am Freitag [Anmerk: 1. Februar 2013] geleistet. Bis dahin sollte man noch zuwarten", sagte Mitterer.
Die FIS vergab die WM 2021 dann 2015 an Cortina d'Ampezzo im Norden des Veneto in Italien.
Eine neuerliche Bewerbung für 2023
Im Mai 2015 beschloss der Österreichische Skiverband eine Bewerbung um die FIS Alpine Ski-WM auf 2023 zu verschieben.[1] Bei der Bewerbung von Saalbach-Hinterglemm um die FIS Alpine Ski WM 2023 ging Saalbach-Hinterglemm aber dann leer aus.
Schon einmal eine WM gehabt: 22. Jänner bis 3. Februar 1991
Saalbach-Hinterglemm war bereits einmal WM-Austragungsort. Die Veranstaltung von 22. Jänner bis 3. Februar 1991 ging wegen der durchgehenden Schönwetterperiode als "Sonnen-Ski-WM" in die Geschichte ein. Aus österreichischer Sicht waren die Titelkämpfe mit fünf Goldmedaillen auch aus sportlicher Sicht außergewöhnlich erfolgreich. Allerdings brachte der Bau der Umfahrungstunnels für Saalbach und Hinterglemm die Gemeinde an den Rand des Ruins.
Gut 20 Jahre später war man sich in Saalbach-Hinterglemm aber weitgehend einig, dass die Titelkämpfe 1991 dennoch ein Glücksfall für die Region waren. Jetzt wollte man die WM erneut als große weltweite Werbebühne nutzen. Große Investitionen in die sportliche Infrastruktur wären nach Ansicht Gensbichlers nicht erforderlich, "Wir haben ja alles. Daher sind auch keine großen Eingriffe in die Natur zu befürchten", betont Gensbichler. Die Ski-WM, argumentierte man im Pinzgau, böte zudem die Chance, die Verkehrsanbindung zu verbessern. Die Beseitigung der beiden Nadelöhre Lofer und Saalfelden standen auf der Wunschliste aller Pinzgauer Politiker ganz oben.
Auch Flachau hatte Interesse
Massives Interesse an der Austragung einer alpinen Ski-Weltmeisterschaft besteht auch in Flachau im Pongau. Das bestätigte Flachauer Bergbahnen-Chef Ernst Brandstätter. Allerdings hielt er es angesichts der vielen ungeklärten Fragen in Zusammenhang mit der Salzburger Finanzaffäre für angebracht, die Landtagswahl abzuwarten. "Die Wahl wird eine komplette Neukonstellation im Land bringen. Danach ist es gut möglich, dass wir ins WM-Rennen gehen. Wer jetzt schon mit dem Ansinnen ei¬ner WM - Kandidatur kommt, der wird nicht ernst genommen", meint Brandstätter.
Quelle
- "Salzburger Nachrichten", 30. Jänner 2013